Der Gebäudetechniker schliesst mit dem Verkauf von Condecta die Portfoliobereinigung ab. Käufer ist die deutsche Paragon Partners.
Der Bauausrüster Arbonia (ARBN 16.6 1.22%) veräussert die Condecta-Gruppe an die deutsche Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners. Die Division (Industriedienstleistungen) ist auf die Vermietung von Schnellmontagekranen, Raumsystemen und Kunststoff-Sanitärtoiletten spezialisiert und fand ihren Weg zu Arbonia im Zuge der Looser-Übernahme im vergangenen Jahr.
Paragon Partners werde das Geschäft und die bisherige Strategie fortführen, teilte Arbonia am Dienstag weiter mit. Zum Verkaufspreis werden keine Angaben gemacht. Die Transaktion soll noch 2017 vollzogen werden.
Verkaufserlös bis zu 100 Mio. Fr.
Condecta erzielte 2016 auf Pro-forma-Basis mit einem Umsatz von gut 60 Mio. Fr. ein Betriebsergebnis (Stufe Ebitda) von knapp 15 Mio. Fr. Das entspricht einer Marge von fast 25% und liegt deutlich über dem Wert des Mutterkonzerns, der mit einem Umsatz von zuletzt 995 Mio. Fr. rund 7% erreichte.
Mit dem Verkaufserlös will Arbonia die Nettoverschuldung verringern. Per Ende Juni wies sie Nettoschulden von 175 Mio. Fr. aus. Im Verhältnis zum operativen Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) entsprach das dem Faktor 1,6. Ziel ist es, die Nettoverschuldung unter 100 Mio. Fr. zu bringen. ZKB-Analyst Martin Hüsler schätzt den Erlös aus dem Verkauf von Condecta auf 90 bis 100 Mio. Fr.
Arbonia ist nun klar fokussiert
Weil die Marge attraktiv ist, bestand für Arbonia-Chef Alexander von Witzleben nach der Übernahme von Looser (Looser 0 0%) kein Anlass zu besonderer Eile, sich mit Condecta zu befassen. Von Anfang an war allerdings klar, dass das Geschäft nicht passt. Arbonia konzentriert sich auf Fenster, Türen, Heizkörper und Sanitär. Beim Kauf der Looser-Gruppe ging es dementsprechend ausschliesslich um das sehr gut positionierte Türengeschäft.
Condecta soll im Ausland wachsen
Philippe Baur, CEO von Condecta, erklärte, das Unternehmen könne vom Know-how, vom Netzwerk sowie von der Finanzkraft von Paragon Partners profitieren. Sie solle die führende Marktposition in der Schweiz weiter stärken und im europäischen Ausland ausbauen.
Paragon Partners ist eine private Beteiligungsgesellschaft, spezialisiert auf Investitionen in Unternehmen in Deutschland, der Schweiz und Österreich, mit einem zu verwaltenden Vermögen von 650 Mio. €. Marco Attolini, Managing Partner von Paragon, sagte gemäss Mitteilung: «Wir sind von der stabilen und führenden Marktposition des Unternehmens überzeugt.» Paragon werde das Managementteam auf seinem Wachstumskurs unterstützen.
Risiko Materialkosten
Die Aktien von Arbonia haben kaum bis leicht positiv auf die Meldung reagiert. Die Veräusserung von Condecta war erwartet worden und ist im Kurs enthalten. Die Valoren haben in den vergangenen Wochen deutlich schwächer tendiert. Ein Grund dafür sind Sorgen der Marktteilnehmer, dass steigende Materialkosten die Marge belasten, auch wenn das konjunkturelle Umfeld in den wichtigsten Märkten sehr vielversprechend ist. Mit positiven Impulsen für die Arbonia-Aktien ist bis auf weiteres nicht zu rechnen.
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