Swatch Group, Basilea und Meyer Burger sind die Lieblingsaktien der Baissiers. Short-Positionen werden auf breiter Front aufgebaut, der Kursrutsch könnte weitergehen.

Auch im neuen Börsenjahr führen die Aktien von Swatch Group (UHRN 67.35 1.51%) (UHR 346.9 0.99%) die Rangliste der am meisten leerverkauften Schweizer Titel an. Mittlerweile ist gemäss dem Informationsdienst Markit fast jede dritte Swatch-Group-Inhaberaktie für Leerverkäufe ausgeliehen, 14% mehr als im Dezember. Short Seller, kurz «Shorties», leihen sich Aktien, um sie später günstiger zu kaufen, da sie auf fallende Kurse wetten. Oft sind es Hedgefonds, die ausgeliehene Titel «leer» verkaufen. Sie verdienen an der Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufswert der Aktie.

Dass die Leerpositionen in Swatch Group nochmals zugelegt haben, erstaunt auf den ersten Blick. Die Titel haben nach dem allgemeinen Kursabfall von Anfang Januar mittlerweile wieder viel Boden gutgemacht. Schenkt man den Shorties Glauben, handelt es sich dabei um keine nachhaltige Kurserholung. Das Umfeld hat sich für Luxusgüterhersteller seit Dezember auch nicht fundamental verbessert. Die Ungewissheit wegen einer schwächelnden chinesischen Nachfrage ist in der Luxusbranche ein dominantes Thema. Die Publikation wichtiger Kennzahlen der Swatch Group am 18. Februar dürfte die weitere Kursrichtung weisen.

Mit einem Viertel mehr ausgeliehene Aktien als im Vormonat wurden die Short-Positionen auch beim Basler Biopharma-Unternehmen Basilea (BSLN 75 -1.57%) stark aufgestockt. Das schwindende Vertrauen in eine positive Kursentwicklung könnte mit dem sukzessiven Rückzug des ehemaligen Ankeraktionärs, HBM Partners, zusammenhängen. Der hat im Rahmen seiner Exit-Strategie die Basilea-Beteiligung von knapp 10% Anfang 2015 schrittweise  komplett abgebaut. Zudem kamen die Aktien von Unternehmen aus dem risikobehafteten Biotech-Sektor bei der jüngsten Korrektur besonders stark unter die Räder, so auch die des Süssstoffherstellers Evolva (EVE 0.85 1.19%).

Ein weiterer Stammgast in der Leerverkäuferhitparade ist der Solarzulieferer Meyer Burger (MBTN 5.9 0.85%). Die Gewinnwarnung vom November, wonach für 2015 vorgesehener Umsatz erst in diesem Jahr realisiert werden kann und damit der Break-even verschoben werden muss, ist ganz im Sinne der Shorties. Nach einem erfolgreichen Weihnachtsquartal könnte die Luft auch im Aktienkurs des Herstellers von Computerzubehör Logitech (LOGN 16.15 2.54%) draussen sein.

Derzeit herrschen schöne Aussichten für Schwarzmaler: In den Top 10 wurden sämtliche Leerpositionen aufgestockt, keine einzige abgebaut. Das Verhalten der Leerverkäufer deutet auf eine Fortsetzung der Kursrutschpartie hin.

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