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16:00 Uhr - 12.05.2015

Swiss Life expandiert und hält die Zinsgefahren in Schach

Der Versicherer weitet das Kerngeschäft aus und verteidigt die Zinsmarge. Der Ausbau des zinsunabhängigen Kommissionsgeschäfts verbessert die Ergebnisperspektiven.

Der ­Versicherer Swiss Life (SLHN 228.6 -0.35%) hat im ersten Quartal die Einnahmen 11% auf 7,4 Mrd. Fr. gesteigert. Die Konzern steuert jedoch seinen Expansionsdrang wegen der niedrigen Anlagerenditen. «Reine Risikoversicherungen und moderne, eigenkapitalschonende Lebenspolicen machen strategiekonform mehr als 85% des Neugeschäfts aus», sagte Finanzchef Thomas Buess an der Telefonkonferenz. Die für 2015 gesteckten Ziele für die Steigerung der Effizienz seien in Reichweite.

Besonders expansiv ist das Pensionsgeschäft mit Vorsorgekontrakten für kleine und mittelgrosse Unternehmen, das etwa ein Drittel der Konzerneinnahmen einbringt. Die damit verbundenen Garantien des BVG-Mindestzinses und des Rentenumwandlungssatzes werden in Kauf genommen. Die Zinspflicht auf den konzernweiten Verbindlichkeiten ist jedoch bereits vergangenes Jahr u.a. durch Rückstellungen auf 1,9% gedrückt worden.

Damit bleibt ein weiterhin dicker Zinspuffer, auch wenn die Erosion des Investmenterfolgs fortschreitet. Im ersten Quartal ist aus der Anlage des 150 Mrd. Fr. grossen Versicherungsvermögens eine direkte Rendite von 0,7 bzw. annualisiert 2,8% geblieben. 2014 konnte Swiss Life für das gesamte Jahr noch 3,3% vorweisen (vgl. Grafik). «Der Renditeschwund ist teilweise auch die Folge der Höherbewertung aller Vermögensteile», relativierte Buess.

Der Ausbau der zinsunabhängigen Gebührenerträge stabilisiert die finanzielle Entwicklung. Diese Einnahmen vergrösserten sich im ersten Jahresviertel trotz nachteiliger Währungsverschiebungen 6% auf 316 Mio. Fr. Darin enthalten sind Erträge aus der Vermittlung von Finanzprodukten (ehemaliger AWD-Vertrieb), Kommissionen auf anlagegebundenen Lebenspolicen sowie Honorare auf Im­mobilien- und Vermögensdienstleistungen für Dritte. «Anleger haben uns weitere 1,5 Mrd. Fr. zur Betreuung anvertraut», unterstrich der Finanzchef.

«Finanz und Wirtschaft» geht davon aus, dass Swiss Life den Überschuss dank Expansion und Kosteneffekten dieses Jahr rund 5% steigern kann. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9 sind die ­Valoren leicht unter Branchenschnitt bewertet. Attraktiv ist zudem, dass das Unternehmen über die Zeit die bislang noch unterdurchschnittliche Ausschüttungsquote anheben dürfte.

Die komplette Historie zu Swiss Life finden Sie hier »

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