Wie gut machen Schweizer Unternehmen ihre Hausaufgaben? Eine Zwischenbilanz.
Das Schweizer Aktienjahr 2018 ist bis anhin keine Schönwetterveranstaltung. Die leise Hoffnung, es gehe mit den Kursen nach dem ausgezeichneten Vorjahr in gemässigtem Tempo weiter aufwärts, hat sich bisher nicht erfüllt. Der Swiss Markt Index (SMI (SMI 8884.98 0.68%)) der 20 grössten Werte notiert knapp 6% niedriger als zu Jahresbeginn, der umfassende Swiss Performance Index (SPI (SXGE 10638.99 0.66%)), der alle Titel umfasst und zudem die Ausschüttungen miteinberechnet, notiert fast 2% im Minus. Sorgen über eine nachlassende Dynamik der Konjunktur und die Folgen einer weniger expansiven Geldpolitik machen sich bemerkbar. Zudem hängt das Damoklesschwert eines globalen Handelskriegs über dem Aktienmarkt.
Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz für die Unternehmen, die 2018 vor besonderen Herausforderungen stehen. Zum Jahreswechsel identifizierte FuW rund zwei Dutzend in der Schweiz kotierte Gesellschaften, unterteilt in drei Gruppen: Unternehmen, die beweisen müssen, die richtige Strategie zu fahren (Gruppe 1), solche, die mit einem wichtigen Führungswechsel konfrontiert sind (Gruppe 2), und solche, die eine Situation des Umbruchs zu meistern haben (Gruppe 3).
Mit einer Herkulesaufgabe ist etwa die Credit Suisse (CSGN 15.07 -0.2%) beschäftigt: Sie will den Gewinn mehrheitlich mit der Vermögensverwaltung und dem Beratungsgeschäft erwirtschaften. So sollen die Kapital- effizienz steigen, die Risiken sinken und die Ergebnisse stabiler werden. Die Neuausrichtung scheint zu gelingen. Gut voran kommt zum Beispiel auch der Mischkonzern Conzzeta (CON 1172 0.34%) mit seiner Strategie, die Sparten zu internationalisieren und schneller wachsen zu lassen.
Der neue CEO von Julius Bär (BAER 56.94 0.04%), Bernhard Hodler, schlägt sich besser, als von manchen erwartet, und bei Konkurrent EFG (EFGN 7.49 3.6%) International scheint Giorgio Pradelli der richtige Mann am richtigen Ort zu sein.
Eher schlecht gemeistert haben den Umbruch Aryzta (ARYN 14.315 -0.52%) und Meier Tobler (MTG 21.7 -0.46%). Der Backwarenkonzern leidet unter schlechtem Geschäftsgang, der die finanzielle Situation immer bedrohlicher wirken lässt. Der Klimatechniker braucht mehr Zeit für die Fusion und muss die Dividende für zwei Jahre aussetzen.
Gruppe 1: Strategiebeweis
» Roche
» Credit Suisse
» Swiss Re
» Meyer Burger
» AMS
» Conzzeta
» Kudelski
» Dufry
» Hochdorf
» Panalpina
» Ypsomed
Gruppe 2: Neue Personen
» Novartis
» Julius Bär
» LafargeHolcim
» Sonova
» Leonteq
» EFG International
Gruppe 3: Umbruchsituation
» Nestle
» Clariant
» Aryzta
» Sika
» Meier Tobler
» Alpiq
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