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11:40 Uhr - 21.09.2016

Wisekey hegt Wachstumspläne

Der Börsenneuling aus dem Cybersecurity-Bereich schliesst die Akquisition der Halbleitersparte von InsideSecure ab. Er versucht Anlegern das Geschäftsmodell zu erklären.

Carlos Moreira, CEO und Verwaltungsratspräsident des Genfer IT-Sicherheitsunternehmens Wisekey (WIHN 6.21 2.64%), blickt mit gewohnter Zuversicht in die Zukunft. «Wisekey kann schnell zu einem Unternehmen mit 2 bis 3 Mrd. Umsatz werden», sagt er an der Aktienkonferenz Investora in Zürich. IT-Sicherheit werde in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft werden.

Jetzt, nach dem Listing von Wisekey an der SIX Ende März, sei die Zeit reif, auch auf institutionelle Investoren zuzugehen. Derzeit seien Investitionen in Cybersecurity in der Schweiz praktisch «inexistent». Für Moreira ist die Westschweizer IT-Gesellschaft Kudelski (KUD 18.7 0%) zwar ein Spezialist für Verschlüsselung, aber nicht in seinem Sinne ein Cybersecurity- Unternehmen.

In der Schweiz verwurzelt

Dass Wisekey in der Schweiz, in Genf, beheimatet ist, ist für Moreira von strategischer Bedeutung. Sämtliche Anbieter von kryptografischen Schlüsseln seien amerikanisch und seien früher oder später übernommen worden. Das könne mit Wisekey nicht geschehen. Wisekeys kryptografischer Schlüssel ist in einem Schweizer Alpenbunker eingelagert und unterliegt Schweizer Gesetzgebung.

«Die beiden Aktienklassen dienen zudem als Abwehrsystem, um eine unerwünschte Übernahme, etwa aus China, abzuwehren», sagt Moreira. Wisekey hatte Ende März Namen- und Inhaberaktien kotieren lassen, was bei einigen Investoren auf Skepsis stiess. Unterschiedliche Aktienklassen mit ungleicher Stimmgewichtung wie bei Wisekey gelten als nicht zeitgemäss.

Vertikal integrierte Plattform

Das Unternehmen gab zudem den Abschluss der Akquisition des Halbleitergeschäfts der französischen InsideSecure bekannt. Die Eingliederung des neuen Halbleitergeschäfts werde siebzig neue Patente einbringen und sei ein wichtiges Element der vertikal integrierten Cybersicherheitsplattform von Wisekey, erklärt Moreira. Es sei entscheidend, «das eigene Ökosystem zu beherrschen», um nicht von anderen Systemen wie Google oder Facebook (FB 128.64 -0.01%) abhängig zu sein, fügt er an.

Das Halbleitergeschäft, das sich Wisekey nun einverleibt, setze derzeit etwa 35 Mio. Fr. um und bediene grosse Kunden wie Cisco, die etwa 8 Mio. zum Umsatz beitragen. Der Wiskey-CEO bestätigt das Ziel eines Pro-forma-Umsatzes von 40 bis 60 Mio. Fr. bis Ende Jahr, Akquisitionen eingerechnet.

Mit der Zeit will das Unternehmen besonders mit Lizenzeinnahmen Geld verdienen. Es sieht im Internet der Dinge, das sämtliche Gegenstände des Alltags digital miteinander verbindet, das einträglichste Geschäftsfeld. Zudem will sich Wisekey auf den Gebieten Anti-Counterfeiting, Markenschutz, kontaktloses Zahlen und sicherer Zugriff auf IT-Geräte etablieren.

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