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16:25 Uhr - 16.09.2014

«Nobel macht Danaher Geschenk für 1,4 Mrd. Fr.»

Oskar Ronner, Grossaktionär von Nobel Biocare, kritisiert die 2-Mrd.-Fr.-Offerte von Danaher für Nobel Biocare als deutlich zu niedrig. Seiner Ansicht nach verdient Nobel eine ähnliche Bewertung wie Straumann.

Im Aktionariat des Dentalunternehmens Nobel Biocare (NOBN 17 -0.29%) regt sich Opposition gegen das 2-Mrd.-Fr.-Übernahmeangebot des US-Industriekonglomerats Danaher. Überhaupt nicht einverstanden mit dem Vorgehen der Nobel-Führung ist der Grossaktionär Oskar Ronner, der nach eigenen Angaben «etwas über 3%» am Kapital von Nobel Biocare hält. Gegenüber «Finanz und Wirtschaft» wirft er dem von Wirtschaftsanwalt Rolf Watter präsidierten Verwaltungsrat vor, Danaher ein «Geschenk von 1,4 Mrd. Fr.» zu machen.

Ronners Überlegung basiert darauf, dass der Zürcher Anbieter Nobel Biocare wegen der beinahe identischen Geschäftsausrichtung und eines nur geringfügig niedrigeren Marktanteils im weltweiten Verkauf von Zahnimplantaten ungefähr gleich bewertet werden müsste wie Straumann (STMN 220 -1.48%). Der Basler Konkurrent bringt gegenwärtig 3,4 Mrd. Fr. auf die Börsenwaage – oder eben 1,4 Mrd. mehr als die von Danaher offerierten und vom Nobel-VR bereits als ausreichend befundenen 2 Mrd. Fr.

Für Ronner grenzt das Verhalten des Aufsichtsrats von Nobel an eine «Kapitulation». Der frühere Konzernchef von Elektrowatt und langjährige Verwaltungsrat von Straumann wirft dem Gremium vor, den Aktionären jahrelang leere Versprechen über einen baldigen Turnaround abgegeben zu haben und nun einfach aufzugeben. Jetzt, wo Nobel Biocare es endlich in der Hand habe, margenmässig zu Straumann aufzuschliessen, verscherble der Verwaltungsrat das Unternehmen vorschnell an einen US-Konkurrenten, kritisiert er. Ronner hält die von Danaher angestrebte Steigerung der Ebit-Marge auf über 20% im Geschäft von Nobel auch aus eigener Kraft für machbar.

Ob Ronner sich in seinem Widerstand gegen die – formell noch nicht unterbreitete – Offerte von Danaher mit weiteren Aktionären zu verbünden plant, will er noch nicht verraten. «Schauen wir mal, was passiert», sagt er vielsagend.

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