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10:53 Uhr - 21.08.2015

China macht die Märkte nervös

Die Zeichen für Chinas Wirtschaft und damit der Weltkonjunktur stehen schlecht. Besonders in Asien reagieren die Aktienmärkte und Währungen nervös.

Die europäischen Aktienmärkte beginnen den Freitag in nervöser Stimmung. Grund sind Sorgen um die chinesische Konjunktur und damit die Weltwirtschaft. Der chinesische Einkaufsmanagerindex PMI von Caixin notiert auf 47,1 . Damit liegt er deutlich unter der Wachstumsmarke von 50 und so tief wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Zudem fielen die jüngsten Konjunkturdaten enttäuschend aus. So ist im Juli die Industrieproduktion in der Volksrepublik mit 6% im Vergleich zum Vorjahr nicht so schnell gewachsen wie von den Analysten erwartet, und auch die Exporte enttäuschten.

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Quelle: Bloomberg

Der Shanghai Composite sank um 4,3%, der Hang Seng (Hang Seng 22409.62 -1.53%) in Hongkong verlor 1,9%. Der Dax notierte am Freitagmorgen zeitweise fast 2% im Minus. Der Nikkei reagierte besonders empfindlich. Er verliert 2,7%.

Während der Shanghai Composite durch die Spekulationen der inländischen Anleger geprägt ist, gilt der Hang Seng als ein Stimmungsmass für die Aussichten chinesischer Unternehmen. Und die Stimmung hat an den asiatischen Märkten spätestens seit der Abwertung der chinesischen Währung gedreht.

Seit dem 10. August hat der koreanische Kospi (Kospi 1876.07 -2.01%) und der Nikkei über 6% verloren, der Hang Seng über 9%. Der thailändische Index SET (SET 1372.53 -0.48%) (–4,1%) kam durch das Bombenattentat in Bangkok in den letzten Tagen unter Druck.

Indexierte Performance asiatischer Aktienmärkte und des DAX

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Quelle: Bloomberg

Seit der Abwertung von China sind die Sorgen um einen Währungskrieg in Asien gestiegen. Nun befinden sich die asiatischen Währungen weiter auf Talfahrt. Die Abwertungsspirale verschärft Sorgen, dass sich diese sinkenden Exportpreise in einer Deflationswelle in den westlichen Industrieländern niederschlägt.

Die asiatischen Währungen bleiben unter Abwärtsdruck

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Quelle: Bloomberg

Die Aussicht, dass die Weltwirtschaft weniger gut läuft, beflügelt die Anleihenmärkte und Gold (Gold 1151.78 -0.32%). Beide Anlageklassen profitieren von der Aussicht, dass die US-Notenbank ihren Zinsschritt aufschieben wird. Eigentlich wäre zu erwarten, dass die Währungen in Asien von den gesunkenen Zinserwartungen profitieren. Denn niedrigere US-Zinsen sollten den Dollar schwächen. Doch: «Die Schwellenländer brauchen Zeit, bis sie sich an die neuen Begebenheiten angepasst haben», schreiben die Analysten von Barclays (BARC 263.5 -0.68%). Märkte ohne gute Wachstumsaussichten würden weiter Schwierigkeiten haben.

Gold und Anleihen profitieren von gesunkenen Zinserwartungen

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Quelle: Bloomberg

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