Das Technologieunternehmen steigt in den SMI auf und wird dort den Platz von Swatch Group einnehmen.
Für die Inhaberaktien der Swatch Group (UHR 309.60 +2.55%) ist die Zeit im SMI (SMI 11'976.49 +0.43%) abgelaufen. Mit der Anpassung der Indexkörbe der SIX Group werden sie im Börsenbarometer der zwanzig grössten und liquidesten Schweizer Papiere per 20. September durch die Namenaktien des Technologieunternehmens Logitech (LOGI 114.95 -0.3%) ersetzt. Trotz der Kurserholung der vergangenen Monate hat es für einen Verbleib nicht gereicht – nicht gegen Logitech, einen Pandemiegewinner, dessen Kurs sich zum Stand von Anfang 2020 mehr als verdoppelt hat. Der Wechsel ist denn auch keine Überraschung.
Dennoch büssten die Titel der Uhrengruppe nach Bekanntwerden der Indexveränderungen am Mittwochabend am Folgetag 3,4% ein. Allerdings gab auch der SMI 1,3% nach, und selbst Logitech gingen trotz der Adelung, die sie erfahren haben, leicht ermässigt aus dem Handel.
Der SMI wird als Basiswert für zahlreiche Finanzprodukte genutzt, ausser für Optionen, Futures und strukturierte Produkte auch für Exchange Traded Funds. Solche ETF bilden unter anderem Indizes in einem Wertpapier ab und machen sie so handelbar. Ändert sich die Zusammensetzung des Index, müssen auch die auf ihn lautenden ETF entsprechend angepasst werden. Im Fall des SMI sind zum Stichtag demnach Swatch Group zu verkaufen und Logitech zu kaufen. An der Börse wird möglichen Kursfolgen davon schon vor dem Wechsel vorgegriffen.
Aktionäre, die an ihrem Uhrenwert festhalten, braucht das bevorstehende Ausscheiden aus dem SMI ähnlich wenig zu bekümmern wie CEO Nick Hayek. Auf diesen Fall im FuW-Interview vom Mai angesprochen, sagte er, das Unternehmen sei auf gutem Weg, und ein Ausscheiden aus dem Index wäre eher ein Verlust für den SMI. «Für uns ändert sich nichts.»
Evidenz dafür liefern auch die Papiere von Adecco (ADEN 62.42 +1.6%) und Julius Bär (BAER 57.42 +0.67%). Beide mussten den Schweizer Blue-Chip-Index im Zuge der letztjährigen Anpassungen verlassen – und beide haben ihn seither deutlich geschlagen. Auch dafür finden sich Erklärungen. Eine davon: Titel, die aus einem Index ausscheiden, haben in der Regel eine Underperformance hinter sich. Doch nicht selten sind ihre Tage dann bereits gezählt. Beginnen Massnahmen zu wirken oder hellt sich das Umfeld auf, kann sich das Blatt bald wenden.
Bei Neuzugängen ist es dagegen oft umgekehrt. Viele von ihnen haben zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Index eine Phase der Outperformance hinter sich. Das kann – muss aber nicht – Ermüdungserscheinungen in den Aktien hervorrufen.
Auch in anderen Indexkorbanpassungen fallen bekannte Namen. Im SMIM (SMIM 3'383.98 +0.05%) (SMI Mid), der die dreissig grössten Mid-Cap-Aktien nach dem SMI umfasst, kommt es ausser dem Tausch von Logitech und Swatch Group auch zum Abgang von
OC Oerlikon (OERL 10.45 +1.85%). Der eher harzig laufende Industriewert muss den Highflyern der Versandapotheke Zur Rose (ROSE 330.50 -1.93%) weichen.
Verabschieden müssen sich auch die Papiere des Spezialchemieunternehmens Clariant (CLN 18.60 +1.31%), und zwar aus dem SLI, dem Swiss Leader Index. Darin gesellen sich zu den zwanzig SMI-Mitgliedern die zehn grössten Valoren des SMIM. Ersetzt werden Clariant durch den Pharmawert Vifor. Er hat seit Anfang 2020 im direkten Vergleich zwar schlechter abgeschnitten, steht nach Streubesitzkapitalisierung und Volumen jedoch besser da.
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