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12:58 Uhr - 24.10.2016

Schweizer Vorsorge fällt international zurück

Die hiesige Altersvorsorge fällt im Vergleich von 27 Ländern vom vierten auf den sechsten Rang. Der Berater Mercer hat zwei Tipps für eine Verbesserung.

Die Schweiz ist in einem Vergleich der Altersvorsorgesysteme von 27 Ländern von Platz vier auf den sechsten Rang abgestiegen. Spitzenreiter bleibt Dänemark, gefolgt von den Niederlanden und Australien, wie das Beratungsunternehmen Mercer im Global Pension Index 2016 ermittelt hat.

Wesentliche Ursache für den Rangverlust der Schweiz ist, dass sich der Einkommensersatz im Alter bzw. das Verhältnis von Rente zu vorher erzieltem Erwerbseinkommen abschwächt. Dies ist so, weil die niedrigen Anlagerenditen und das zunehmende Lebensalter die monatlichen Rentenversprechen der Pensionskassen schmälern.

Nicht nachhaltig genug

Punktverluste setzte es überdies ab, weil das Vorsorgesystem gemäss Mercer nicht mehr genügend nachhaltig strukturiert ist. Kritisiert wird, dass trotz steigender Lebenserwartung das Pensionierungsalter in der Schweiz nicht angehoben wird, im Gegensatz zum Vorgehen der Länder mit Spitzenplatzierung.

Catherine Schoendorff, Geschäftsführerin von Mercer in der Schweiz, empfiehlt den Pensionskassen, die eingeforderten Sparbeiträge wie auch die Berechnung künftiger Renten rascher anzupassen. Das Schweizer Vorsorgesystem würde robuster, wenn das ordentliche Pensionierungsalter im Einklang mit der Lebenserwartung angehoben würde.

Empfohlen werden Zwangskapitalbezug und volle Besteuerung

Schoendorff drängt auf weitere Veränderungen. Einerseits schlägt sie eine Regelung vor, nach der ein Teil des Pensionskassenguthabens als Rente bezogen werden muss. Andererseits stört sie sich an den Steuervergünstigungen für die Kapitalauszahlung. Sie würde die Ungleichbehandlung gegenüber der üblichen Einkommensbesteuerung von Renten aufheben.

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