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10:16 Uhr - 28.01.2015

Kof erwartet Rezession in der Schweiz

Der starke Franken wird das Schweizer Wirtschaftswachstum laut der Konjunkturforschungsstelle bis mindestens 2016 belasten.

BIP-Prognosen für die Schweiz 2014 2015 2016 KOF +2% -0,5% 0% Safra Sarasin +1,9% +0,4% +1,3% Credit Suisse +1,8% +0,4% +1,2% ZKB +1,8% +0,5% +1,2% UBS +1,9% +0,5% +1,1% Quelle: AWP Stand: 28.01.2015 Die Aufhebung des Euromindestkurses am 15. Januar durch die Schweizerische Nationalbank und die damit verbundene schlagartige Aufwertung des Frankens fordern ihren Tribut. Wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (Kof) in einer Medienmitteilung berichtet, dürfte die Schweiz in den Sommermonaten in eine «kurze Rezession» abgleiten. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die Kof mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,5%, nachdem sie noch im Dezember ein Wachstum von 1,9% prognostiziert hat. Für das nächste Jahr wird von einer Stagnation (+0%) ausgegangen. Weiter fallende Preise und eine höhere Arbeitslosigkeit – 3,4% im laufenden und 4,1% im nächsten Jahr – dürften folgen.

Seit der letzten Wachstumsprognose der Kof-Ökonomen im Dezember 2014 haben sich insbesondere zwei Faktoren stark verändert: der Euro-Franken-Kurs und der Ölpreis. In ihrer aktualisierten modellgestützten Konjunkturprognose rechnen die Ökonomen neu mit einem Eurokurs von 1 (statt 1.20) und einem Ölpreis von 50 $ pro Fass (statt 70 $). Angesichts des starken Frankens wirkt der negative Effekt auf das Schweizer Wachstum primär über die Exporte, die 2015 um 1,4% zurückgehen dürften. Allerdings wird auch die Binnenwirtschaft angesichts abnehmender Ausrüstungs- und sich eintrübender Bauinvestitionen zunehmend unter Druck geraten.

Als Konsequenz geringerer Steuereinnahmen dürfte in einem nächsten Schritt die «Joblokomotive» der öffentlichen Verwaltung sowie des Bildungs- und des Gesundheitswesens ins Stottern geraten. Auf die steigende Arbeitslosigkeit und das schwächere Lohnwachstum dürften die Privathaushalte mit Konsumzurückhaltung reagieren. Zwar werde mittelfristig das verbesserte internationale Umfeld helfen, das Schweizer Wachstum dürfte trotzdem bis Ende 2016 stagnieren.

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