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15:07 Uhr - 18.08.2014

Swisscom im M&A-Modus

Vom Telecomkonzern werden solide Quartalszahlen erwartet. Übernahme-Aktivitäten im Inland schreiten voran. Im Markt Italien besteht ebenfalls Konsolidierungsdruck.

Wenn Swisscom (SCMN 522 -0.19%) diesen Mittwoch über den Geschäftsverlauf von April bis Juni informiert, dann dürfte auch die geplante Übernahme des Werbevermarkters PubliGroupe (PUBN 213.9 0%) wieder Thema sein. Aktuell scheint alles auf Kurs: Nach Ablauf der Angebotsfrist am 5. August hielt der Telecomkonzern 90,59% am Unternehmen. Eingerechnet sind PubliGroupe-Aktien von Tamedia (TAMN 121.1 -0.74%) und weiterer in Absprache handelnder Personen. Mit dem Medienkonzern, der auch «Finanz und Wirtschaft» herausgibt, hatte sich Swisscom zuvor auf eine Kooperation verständigt.

Wie genau die Pläne für das Verzeichnisgeschäft im Internet aussehen, das Swisscom und Tamedia ausbauen wollen, steht im Fokus. Auch, wie es mit den Beteiligungen der PubliGroupe weitergeht, an denen Swisscom kein Interesse hat. Das Angebot für alle Aktien des Werbevermarkters belief sich auf 475 Mio. Fr.

Leichtes Umsatzplus erwartet

Ähnlich hoch dürfte der Quartalsgewinn des Telecomkonzerns sein: Analysten erwarten im Schnitt gemäss Bloomberg 411 Mio. Fr., ein Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahr. Umsatz (Prognose 2,9 Mrd. Fr.) und Ebitda (Prognose 1,1 Mrd. Fr.) könnten hingegen leicht zulegen. Vor allem das Schweizer Geschäft dürfte sich solide entwickelt haben. Im Ausblick bleiben Überraschungen wohl aus – Swisscom stellte für das Gesamtjahr bisher einen moderaten Zuwachs in Aussicht. Der Umsatz soll 11,5 Mrd. Fr. betragen und der Ebitda 4,35 Mrd. Fr.

In Italien, wo die Swisscom-Tochter Fastweb im Breitbandgeschäft tätig ist, sind Fusionen und Übernahmen (M&A) zwar ein heisses Thema. Der Wettbewerb ist vor allem im Privatkundensegment intensiv. Doch grössere Transaktionen im Zusammenhang mit Fastweb sind vorerst nicht zu erwarten. Spekulationen, die Tochter selbst könnte den Besitzer wechseln, sind inzwischen wieder abgeklungen, nachdem Swisscom-CEO Urs Schaeppi mehrfach erklärt hatte, der Konzern wolle Fastweb selbst weiterentwickeln.

Konsolidierung mit Folgen

Aber: Eine Konsolidierung im Sektor hätte auch indirekte Folgen – so hiess es zuletzt, der Telecomkonzern Vimpelcom und der Mischkonzern Hutchison Whampoa  würden den Zusammenschluss ihrer Anbieter Wind und 3 Italia, der Nummern drei und vier am Markt, prüfen. Aktuell nutzt Fastweb das Mobilfunknetz von 3 Italia als virtueller Anbieter. Und: Fastweb könnte auch selbst kleinere Übernahmen tätigen.

Basierend auf einer erwarteten Dividende von 22 Fr. je Aktie bringen Swisscom-Valoren ihren Besitzern eine Rendite von 4,2%. Das ist für den hiesigen Markt immer noch attraktiv. Etablierte Telecomanbieter können derzeit keine grossen Wachstumssprünge bieten. Dafür punkten bestimmte Branchenvertreter mit Verlässlichkeit. Swisscom zählt dazu.

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