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18:45 Uhr - 09.06.2017

Das Pfund ist Opfer des Wahlausgangs

Die Tories haben sich verkalkuliert und verpassen die absolute Mehrheit im Parlament. Während sich die Börsen wenig beeindruckt zeigen, reagiert das Pfund mit kräftigen Abgaben.

So war das nicht geplant: Die Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich hätten der Premierministerin Theresa May zu einem deutlichen Sieg und damit zu einem klaren Mandat für die bevorstehenden Austrittsverhandlungen mit der Europäischen Union verhelfen sollen. Das überraschend schwache Abschneiden der Tories schwächt nun allerdings die Position des Vereinigten Königreichs und sorgt für anhaltende politische Unsicherheit.

Während sich die globalen Märkte von der Nachricht nicht aus der Ruhe bringen liessen, musste die britische Währung Federn lassen. Gegenüber dem Dollar fiel das Pfund um 1,7% auf 1.274 und gab damit so stark nach wie letztmals im Oktober. Zum Franken rutschte es auf 1.236 (–1,4%), gegenüber dem Euro auf 1.139 (–1.4%). Und der Abwärtsdruck könnte laut Thomas Härter, CIO von Aquila, durchaus noch anhalten: «Es ist nicht auszuschliessen, dass sich die Pfundschwäche noch akzentuiert, wenn das politische Chaos offensichtlich wird.»

Allerdings sei die britische Währung mittlerweile bereits die am stärksten unterbewertete Hauptwährung, so Härter. Das zumindest signalisiert sein Bewertungsmodell, das auf der Kaufkraft zwischen den USA und Grossbritannien basiert. Diesem zufolge handelt das Pfund rund 20% unter seinem fairen Wert (vgl. Grafik). Monica Defend von Pioneer Investments ist ebenfalls der Ansicht, es bestehe kurzfristig weiteres Korrekturpotenzial. Doch anders als Härter stuft sie das Pfund mit Blick auf die Zinsdifferenzen zwischen dem Königreich und den USA noch nicht als attraktiv ein.

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