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16:25 Uhr - 01.04.2015

US-Industrie verliert an Schwung

Der ISM-Einkaufsmanager fällt im März auf den niedrigsten Stand seit Mai 2013. Wallstreet baut die Verluste nach Veröffentlichung der Daten aus.

Die Aussichten für die amerikanische Industrie verschlechtern sich zusehends. Der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) fiel von 52,9 im Februar auf 51,1 im März, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf 52,5 erwartet.

Zwar notiert das Barometer nach wie vor über der Marke von 50, die eine Expansion der Industrieleistung anzeigt. Seit vergangenem Oktober ist der PMI aber kontinuierlich gesunken. Unter dem aktuellen Wert lag er zuletzt im Mai 2013.

Der ISM-Index basiert auf Umfragen unter Chefeinkäufern von Industrieunternehmen und gilt als einer der bedeutendsten Frühindikatoren für die US-Wirtschaft.

Dollarstärke belastet

Die Neuaufträge haben im März zugenommen, allerdings schwächt sich die Wachstumsrate stetig ab. Die Exporte entwickelten sich rückläufig, zudem ist der Bedarf an Arbeitskräften gesunken. Diese Trends haben sich bereits in den vergangenen Monaten abgezeichnet und akzentuieren sich nun.

Die befragten Manager erklärten unter anderem, dass ihnen der starke Dollar zu schaffen macht. Zudem hätte der harte Winter den Geschäftsverlauf gebremst.

Wallstreet baute die Verluste nach der Publikation der Daten aus, nachdem die Börse bereits mit Verlusten in den Handelstag gestartet war. Der S&P 500 büsste 0,8% ein und der Dow Jones gab 0,7% nach. Auch der Nasdaq handelte im Minus (–0,8%).

Am Dienstag wurde bereits der Einkaufsmanagerindex für den Grossraum Chicago publiziert (Chicago PMI). Mit 46,3 notierte er zum zweiten Mal in Folge deutlich unter der Schwelle von 50 und signalisiert damit eine Kontraktion der Industrieaktivität. Analysten hatten einen Wert von 51,7 erwartet. Im Februar war das Barometer überraschend auf 45,8 eingebrochen, nachdem es im Vormonat noch eine Expansion angezeigt hatte (59,4).

Blick auf den Arbeitsmarkt

Der nächste wichtige Termin steht am Karfreitag an: Dann publiziert das Statistikamt BLS den Arbeitsmarktbericht für den März. Analysten erwarten eine unveränderte Arbeitslosenrate von 5,5%. Zudem sollen 245’000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden sein. Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten äusserst robust entwickelt: Im Februar hat die Wirtschaft 295’000 Stellen geschaffen.

Die Beschäftigungslage spielt eine zentrale Rolle bei der Entscheidung der US-Notenbank (Fed), die Leitzinsen zu erhöhen. Gemäss Fahrplan düfte das Fed beim kommenden Treffen im April noch untätig bleiben. Im Juni könnten die Währungshüter aber erstmals seit dem Ende der Rezession die Geldpolitik straffen.

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