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12:06 Uhr - 10.08.2015

Adecco ist auf der Zielgeraden

Das grosse Ziel des abtretenden CEO Patrick De Maeseneire ist nicht weit weg: Eine Ebita-Marge von über 5,5% für den Personalvermittlungskonzern.

Patrick De Maeseneire wird am Dienstag zum letzten Mal einen Zwischenbericht des Personalvermittlers Adecco (ADEN 81.75 -0.06%) präsentieren. Auf den 1. September übergibt er das Amt des Konzernchefs, das er seit Juni 2009 innehatte, an den bisherigen Frankreich-Chef Alain Dehaze. De Maeseneire hat, wie im Markt allgemein anerkannt, gute Arbeit geleistet. Der letzte Schritt zum grossen Ziel – eine Marge auf Stufe Ebita (vor Wertberichtigungen) von über 5,5% in diesem Jahr – wird aber nicht mehr in seine Kompetenz fallen. «Finanz und Wirtschaft» ist lange skeptisch gewesen, ob es zu erreichen ist. Auch unter den Analysten waren die Bedenken Anfang Jahr noch beträchtlich.

Umsatzdynamik darf nicht abnehmen

Nun rechnet aber zum Beispiel die Zürcher Kantonalbank (ZKB) damit, dass das Ziel erreicht wird. Im vergangenen Jahr hat Adecco vor Restrukturierungskosten eine Ebita-Marge von 4,8% ausgewiesen, Tendenz steigend. Im ersten Quartal 2015 betrug sie 4,6%  – ein guter Wert für diese Periode und auf vergleichbarer Basis 0,6 Prozentpunkte besser als vor Jahresfrist. Wie die ZKB allerdings anfügt, dürfe es zur Erreichung des Ziels im zweiten Halbjahr «keine Eintrübung der Umsatzdynamik geben».

Die Bank prognostiziert für das zweite Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 5%. Das wäre  eine Beschleunigung im Vergleich zum ersten Quartal, als das Plus organisch 3,4% betrug. Inklusive Veränderungen im Konsolidierungskreis erreichte Adecco in den ersten drei Jahresmonaten ein Wachstum von 4%, im April ist es im selben Tempo weitergegangen – im Schlussquartal 2014 hatte sich Adecco noch mit einem Plus von 2% begnügen müssen.

Hoffnung für Frankreich

Bremsend wirkt nach wie vor der Hauptmarkt Frankreich, wo ein Viertel des Umsatzes herkommt. Für Frankreich rechnet die ZKB nun aber mit einem Wachstum von 2% in Lokalwährung – das Wachstumstempo ist tiefer als das im Konzern insgesamt. Aber immerhin ist es eine Rückkehr in den positiven Bereich. Seit dem dritten Quartal 2011 verzeichnete Adecco, mit Ausnahme des ersten Quartals 2014, kein Wachstum mehr in Frankreich.

Der Personalvermittler hat sein Ziel also vor Augen. Ob es erreicht wird, hängt nun – auf der Schlussgeraden – nicht mehr von De Maeseneire ab, sondern von seinem Nachfolger und vor allem von der Konjunkturentwicklung, speziell in Europa.

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