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07:30 Uhr - 08.03.2016

Goldbach überzeugt

Die Werbevermarkterin erhöht die Dividende und bietet einen erfreulichen Ausblick.

­Vor Jahresfrist hat die Führung der Goldbach Group (GBMN 24.4 0.21%) für 2015 eine Gewinnverdoppelung angekündigt. Es war keine gewagte Prognose. Allein schon der Wegfall von Sonderaufwänden von 4,4 Mio. Fr., die die Bereinigung missglückter Auslandabenteuer im Jahr 2014 noch mit sich gezogen hatte, liess auf mehr als eine Verdoppelung schliessen.
Der Werbevermarkterin ist es aber  doch gelungen, positiv zu überraschen. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn stieg im vergangenen Jahr 175% auf 7 Mio. Fr. Auf vergleichbarer Basis, bereinigt um jeweilige Sonderposten, ergab sich ein Anstieg von 9,1% auf 6,1 Mio. Fr.

Angesichts des guten Resultats wird beantragt, die Dividende 25% oder 20 Rp. auf 1 Fr. je Aktie zu erhöhen. Bezahlt wird sie aus Kapitaleinlagereserven. Für Privatanleger ist die Dividende damit steuerfrei.

Kampf um Marktanteile

Im ertragreichen Stammbereich, der Vermarktung von Werbefenstern vorab deutscher Privatsender in der Schweiz, machte Goldbach gute Figur: Ihr TV-Geschäft erlebte ein Umsatzwachstum von 6,4%. Das Goldbach-Management glaubt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender dagegen ein Minus von 6 bis 8% erlitten. Das liefe darauf hinaus, dass hierzulande die gesamten TV-Werbeausgaben netto in etwa stagnierten. Die für den Frühling erwartete Werbestatistik Schweiz für 2015 wird zeigen, inwieweit die Annahmen stimmen.

Ein wichtiger Markt soll auch Deutschland werden: Die im Oktober 2014 gegründete Tochter Goldbach Germany versteht sich dabei als neutrale Vermarkterin aller Bewegtbildwerbung. Im Bereich der TV-Werbung bleibt ihr eine Nischenrolle vorbehalten– die Kunden hat sie sich unter der zunehmenden Zahl kleiner, unabhängiger TV-Sender zu suchen. Nun hat sie, so Gruppenchef Michi Frank, «einen  Boden gelegt». Goldbach Germany hält gegenwärtig 28 TV-Sender im Portfolio.

Letztes Jahr verzeichnete die deutsche Tochter erstmals einen Umsatz von 3,1 Mio. Fr. Damit resultierte auf Stufe Ebitda ein Minus von 3,4 Mio. Fr. Gemäss ihrem Chef Peter Christmann wird für dieses Jahr eine Verdreifachung des Umsatzes angestrebt. «Damit haben wir eine Chance, Break-even zu erreichen», mithin die Gewinnschwelle auf Stufe Ebitda.

Mittelfristige Ziele nennt er nicht. Er beziffert aber das adressierbare Werbe­volumen der unabhängigen Sender in Deutschland auf 550 bis 600 Mio. €. Davon  zieht das Haus Axel Springer 80 bis 90 Mio. € auf sich. Der Rest sei noch nicht organisiert. Die Expansion in Deutschland geschieht organisch, was Risiken limitiert.

Gesicherte Dividende

Für 2016 – ein Sportjahr mit Werbung bringenden Anlässen wie der Olympiade – erwartet die Gruppe aus fortgeführtem Geschäft ein organisches Umsatzwachstum «im einstelligen Prozentbereich». Der Ebitda soll «im zweistelligen Prozent­bereich» steigen und der Gewinn 8 bis 10 Mio. Fr. erreichen. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis 2016 von 15 sind die Aktien attraktiv bewertet.

Was für sie spricht, ist auch die Dividendenrendite, die mit der angekündigten Ausschüttung (von 85% des Gewinns) solide 4,1% beträgt. Die Dividende darf wohl als gesichert angesehen werden. Vor Jahresfrist hatte VR-Präsident Jens ­Alder notabene erklärt, dass sie in absehbarer Zeit mindestens stabil bleiben solle. Die komplette Historie zu Goldbach Group finden Sie hier. »

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