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15:41 Uhr - 31.07.2019

Aston Martin stürzt an der Börse ab

Der Hersteller des legendären James-Bond-Wagens hat im Halbjahr einen Verlust erlitten. Die Aktie fällt auf einen Tiefststand.

Der Kursverlauf der Aston-Martin-Aktie gleicht einem Desaster. Seit dem Börsengang vergangenen Oktober, als die Titel zu 19 £ herausgegeben wurden, haben diese beinahe 75% an Wert eingebüsst. Am Mittwoch erreichten sie mit 4,40 £ ein Rekordtief, nachdem der wegen der James-Bond-Filme bekannt gewordene Autobauer zum Halbjahr 2019 einen Verlust von 78 Mio. £ rapportiert hatte. In der Vorjahresperiode hatte noch ein Gewinn von 20 Mio. £ resultiert.

Der Umsatz ging 4% auf 407 Mio. £ zurück, obwohl die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 6% auf 2442 Exemplare stieg.

Brexit und schwache Schlüsselmärkte

Der Grund für den Absturz in die Verlustzone liegt nicht primär am Brexit. Ausschlaggebend waren vor allem die stark gefallene Nachfrage in den Schlüsselmärkten Grossbritannien und Europa, die einen Rückgang von 19 resp. 17% aufwiesen. Gefragt bleiben die schnellen Autos hingegen in den USA und China. Allerdings vermochten diese Regionen das Minus nicht wettzumachen.

Aussicht auf bessere Zeiten ist nicht in Sicht. Andy Palmer, CEO von Aston Martin Lagonda Holding, hatte bereits in den vergangenen Wochen vor den Folgen eines harten Brexit gewarnt. Das Unternehmen beschäftigt heute 850 Personen in Grossbritannien, zudem könnte unter Umständen die Lieferung von Zubehörteilen aus dem Ausland erschwert werden. Ebenfalls am Mittwoch bekräftigte der britische Verband der Automobilindustrie (SMMT), dass ein harter Brexit für die Branche katastrophal wäre.

(Zu) optimistische Prognosen vor dem IPO

Die jüngste Entwicklung des Unternehmens wirft unangenehme Fragen für das Management des Unternehmens auf. Vor dem Börsengang hatte CEO Palmer von Optimismus gesprüht. Er hatte für dieses Jahr den Absatz von 7000 Fahrzeugen prognostiziert, bis 2022 gar eine Verdoppelung auf 14’000 Stück. Davon ist Aston Martin nun weit entfernt.

Aston Martin hatte sich damals an Ferrari (RACE 160.14 -2.76%), dem Mass aller Dinge bezüglich Sportwagen-Aktien, messen wollen. Dem italienischen Konkurrenten gelang es seit dem Börsengang 2015, die Ebit-Marge von 15 auf 24% zu steigern sowie den Börsenwert zu verdreifachen. Von solchen Zahlen kann Aston Martin heute nur träumen.

 

 

 

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