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18:18 Uhr - 30.12.2014

Tops und Flops 2014

Die diesjährige Kursrangliste des SMI offenbart ein paar bemerkenswerte Kontinuitäten. Für den grössten Gewinner und den grössten Verlierer im SPI galt im Grunde die gleiche Devise: alles oder nichts.

Wer heuer – im Sinne einer Momentumstrategie – auf Gewinner von 2013 setzte, hat einigen Erfolg verbuchen können: In der Kursrangliste der zwanzig Werte des Leitindex SMI  stehen 2014 die Aktien des Biotech-Konzerns Actelion (ATLN 115.3 -0.77%) mit einem Plus von 53% ganz oben – dort waren sie auch schon 2013 zu finden. Generell haben die Titel grosser Biotech-Gesellschaften in diesem Jahr gut performt. Inzwischen nimmt die Bewertung der Actelion-Valoren viel Positives, aber kaum grössere Risiken vorweg. Als Warnsignal mag da dienen, dass es im letzten November mehrere Verkaufstransaktionen von Insidern, von Managern und Verwaltungsräten, gegeben hat.Gewinner und Verlierer SMIzoom Quelle: Bloomberg

Hohe Bewertungen

Am zweitbesten haben sich im SMI (SMI 8983.37 -0.57%) die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan (GIVN 1793 -0.72%) entwickelt – bereits 2013 standen sie weit oben, auf Rang sechs der Kurstabelle. Auch da ist die Bewertung mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 von 25 aber hoch, zumal in Relation zur vergleichsweise mässigen Rendite auf dem investierten Kapital (Roic). Doch die Titel haben weiterhin ihre Fans, auch im Kreis der Analysten, wo die Marktführerschaft in einem defensiven Geschäft mit guten Wachstumsaussichten sowie die steigende Dividende herausgestrichen werden.

Erneut hinten

Wenig Erfolg zeitigte 2014 die Taktik, auf die Verlierer der vorangegangenen Periode zu setzen, in der Erwartung, hier könne sich Erholungspotenzial aufgestaut haben. So hatten im herausragenden Börsenjahr 2013 die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta (SYNN 320 -0.16%) mit einem Kursminus von 3,8% die rote Laterne im Leitindex SMI inne. Doch wer für 2014 auf sie wettete, ist enttäuscht worden: Die Titel tauchen mit einem Kursverlust von 9,9% auf der diesjährigen SMI-Rangliste an viertletzter Position auf.

Hände weg vom Ölsektor

Noch schlimmer erging es den Aktionären von Transocean (RIG 18.36 -2.29%). Bereits 2013 hatte sich der Aktienkurs des Ölplattformbetreibers klar unterdurchschnittlich entwickelt – im abgelaufenen Jahr kam im Zuge des Ölpreiszerfalls und der damit verbundenen Drosselung von Investitionen der Absturz. Die Titel verloren mehr als die Hälfte ihres Werts und stehen weit abgeschlagen am Ende der SMI-Kurstabelle. Es ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass der Anleger sich besser von den an der SIX kotierten Gesellschaften aus dem Ölsektor fernhält – Mitte Jahr hat nebenbei der Dienstleister Weatherford (WFT 19.5 -2.01%) seine Aktien an der SIX, an der sie seit Herbst 2010 gehandelt wurden, dekotieren lassen: Auch dieses Unternehmen für den Anleger unter dem Strich keine Erfolgsgeschichte.

Das Leiden an China

Etwas ausser Mode gekommen sind die Papiere der Luxusgüter- und Uhrenhersteller Swatch Group (UHRN 86 -0.29%) (UHR 444.2 -1.05%) und Richemont (CFR 88.8 -1.06%). Sie litten unter China resp. der Sorge, dass sich das Wachstum dort empfindlich abschwächt, und unter der Antikorruptionskampagne der Regierung. Sie betraf gerade auch die als Geschenk beliebten Luxusuhren.

Top oder Flop im Biotech-Sektor

Im 207 Werte umfassenden Swiss Performance Index (SPI (SXGE 8857.03 -0.52%)) gibt es wie alle Jahre wieder diverse Spezialsituationen zu vermelden. Die diesjährige Kursrangliste  unterstreicht indes, dass im Bereich der kleinen Biotech-Gesellschaften die Devise gilt: Top oder Flop. Der grosse Verlierer ist Cytos (CYTN 0.23 0%) Biotechnology, die vor der Insolvenz steht, nachdem ihr einziger bedeutender Produktkandidat, ein Impfstoff gegen allergisches Asthma, gescheitert ist. Auch die Investoren von Santhera Pharmaceuticals wissen, was es heisst, kurz vor einem Totalverlust zu stehen. Doch in diesem Jahr hat sich das Blatt gewendet, als klinische Daten darauf hinwiesen, dass der wichtigste Produktkandidat Raxone gegen Duchenne-Muskeldystrophie wie gegen lebersche hereditäre Optikusneuropathie helfen kann. Die wiederauferstandene Hoffnung hat den Aktienkurs von Santhera im Jahresverlauf mehr als verzwanzigfacht.Gewinner und Verlierer SPIzoom Quelle: Bloomberg

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