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07:49 Uhr - 23.02.2018

IT-Logistiker Also setzt die Messlatte höher

Das Unternehmen kommt mit dem Umbau voran und erhöht die Ziele. Wachstumsmotor ist das Servicegeschäft.

Nach einem guten Geschäftsjahr 2017 will Also-CEO Gustavo Möller-Hergt noch mehr. Er erhöht die Mittelfristziele für Umsatz und Rentabilität des IT-Distributors, wie mit dem Jahresbericht bekannt wurde. Angepeilt werden 10 bis 14 Mrd. € Umsatz und 2,1 bis 2,6% Ebitda-Marge. Die erst vor einem Jahr gesetzten Werte sind somit bereits überholt. Die Anleger sind zuversichtlich, dass die Erwartungen nicht übertrieben sind. Die Aktien rückten am Freitag im Tagesverlauf bis zu 4,7% vor.

Die Eckpfeiler der Transformation bleiben die alten. Also (ALSN 138.2 4.86%) will sich vom Verkäufer von Software- und Hardwarepaketen zum Dienstleistungsanbieter wandeln. «Unser­e Strategie greift und wir setzen sie konsequent weiter um», äussert sich Möller-Hergt zur neuen Zielsetzung. Er wird in der noch zweiköpfigen Geschäftsleitung von Finanzchef Ralf Retzko unterstützt. Ole Eklund, bisher Chef von Nord- und Osteuropa, verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen Ende Monat.

Gewichtsverlagerung geplant

Der Geschäftsbereich Solutions soll dereinst rund 30% zum Gruppenumsatz beitragen, bisher galt eine Bandbreite von 20 bis 30%. Das hochmargige Segment Services soll 10% des Umsatzes erbringen (3,7% 2017); der bisherige Richtwert lautete 5 bis 10%. Für das Hauptgeschäft Supply bleiben da noch 60%. 2017 waren es 6,96 Mrd. € oder 78% des Gruppenumsatzes, die Also mit dem Vertrieb von Produkten etwa von Apple (AAPL 172.5 0.84%), Hewlett-Packard (HPQ 21.39 1.04%) oder Lenovo verbuchte (vgl. Tabelle).

Dieser auch Transaktionsgeschäft genannte Bereich weist die knappsten Margen aus. Im Durchschnitt aller drei Bereiche erzielte Also im vergangenen Jahr unverändert eine Ebitda-Marge von 1,8%. Um auf die mittelfristig angepeilte Marge von 2,1 bis 2,6% zu kommen, braucht es neben der Gewichtsverlagerung auch eine Verbesserung im Kerngeschäft.

Möller-Hergt sieht dazu mehrere Stellschrauben: ein besserer Anbieter-Mix mit neuen Dienstleistern etwa auf Alsos Cloud-Plattform, der Ausbau der Produktpalette und die Steigerung des Durchschnittsertrags pro Kunden. Gelingt es Also, innovative Produkte schnell an die richtigen Abnehmer zu liefern, ist ein Schritt in Richtung mehr Profitabilität gemacht. Dazu kommt die Optimierung von Strukturen und Prozessen. Erwogen werden weiterhin Akquisitionen. Ende Jahr verfügte Also dazu über 235 Mio. € an liquiden Mitteln.

Höhere Dividende

Aktionäre werden am Erfolg des siebten Rekordjahres in Serie mit einer auf 2.75 Fr. erhöhten Dividende beteiligt. Sie wird für Privatanleger verrechnungssteuerfrei aus Kapitaleinlagereserven bezahlt.

Nach den Vorstellungen des Mana­gements soll der Aufwärtstrend dieses Jahr weitergehen. Das Umsatzplus wird über dem von Marktanalyst Gartner prognostizierten Marktwachstum von 1,5% gesehen. Der Gewinn soll überproportional steigen.

Die Bank Vontobel (VONN 64.15 -0.23%) ist für die Ent­wicklung von Also zuversichtlich. Sie hebt im Analystenkommentar die Qualität des Servicegeschäfts als Wachstumsmotor hervor. Auch die hohe Cash-Generierung findet Beachtung. Das Kursziel von 172 Fr. wird wegen den neuen Mittelfristzielen überprüft und womöglich angehoben.

Die Also-Aktien notieren aktuell auf dem Niveau von Anfang Jahr. Zum danach erreichten Allzeithoch fehlen 5%, eine Spanne, die überwindbar scheint. ­Generell dürfte die Kursentwicklung der mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 für 2018 bewerteten Titel aber nicht mehr so rasant sein wie 2017.

 

 

Die komplette Historie zu Also finden Sie hier. »

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