Die Start-ups FQX und Yokoy werden als beste Schweizer Fintech-Lösungen ausgezeichnet. Cornelia Stengel wird als Influencer of the Year geehrt.
Zum sechsten Mal sind am Dienstagabend die Swiss FinTech Awards verliehen worden. In der Kategorie Early Stage, für Fintech-Unternehmen, deren Produkte sich noch in der Entwicklung befinden, setzt sich FQX gegen DeepJudge durch. Dieser Preis ist mit 24’000 Fr. dotiert. In der Kategorie Growth Stage, für Gesellschaften, die bereits auf Wachstumskurs am Markt agieren, gewinnt Yokoy vor PriceHubble.
In einer dritten Kategorie wurde der Fintech Influencer of the Year ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Person oder Organisation, die die Fintech-Szene im vergangenen Jahr positiv geprägt hat. Für ihr vielfältiges Engagement wurde Cornelia Stengel geehrt. Die Rechtsprofessorin und Anwältin der Kanzlei Kellerhals Carrard ist Co-Direktorin des Verbands Swiss FinTech Innovations.
Das Gewinner-Start-up FQX ermöglicht es, elektronische Zahlungszusagen, sogenannte eNotes, zu erstellen, zu versenden, zu prüfen und abzuwickeln. eNotes fussen auf den weltweit bewährten, papierbasierten «Schuldscheinen». Es sind unbedingte Versprechen, einer anderen Partei zu einem bestimmten zukünftigen Datum einen bestimmten Betrag zu zahlen. Die eNote basiert auf der Blockchain-Technologie und kann flexibel verkauft und an Dritte übertragen werden. Die FQX-Infrastruktur soll sich aufgrund der universellen Technologie in Finanzierungsplattformen von Banken und Fintechs integrieren lassen. So können deren Kunden am gesamten eNote-Lebenszyklus von der Ausstellung bis zur Abrechnung teilhaben.
Das zweite Gewinner-Start-up Yokoy sieht sich als Komplettlösung für Unternehmensausgaben. So soll die rasche, automatisierte Verwaltung und Abwicklung von Spesen, Kreditkarten- und Lieferantenrechnungen ermöglicht werden. Durch künstliche Intelligenz stellt sich die Yokoy-Technologie auf die Klientel ein. Gerade die Spesenrechnung, für Mitarbeiter oft lästiger Aufwand, wird mit Yokoy auf Autopilot geschaltet. Nur noch Auffälligkeiten bedürfen einer manuellen Überprüfung. Yokoy bietet mittlerweile zudem eine eigene, kostenlose Kreditkarte. Alle Transaktionen werden so automatisch in das Yokoy-Spesentool eingespeist und mit Quittungen abgeglichen. Die Ausgaben können direkt kontrolliert und analysiert werden.
Die Preisverleihung fand im Anschluss an die Konferenz «Fintech 2021 – The Future of Embedded Finance» vor rund 130 geladenen Gästen im Gottlieb Duttweiler Institut statt. Dem voran ging eine ausführliche Selektion. Die Start-ups durchliefen einen mehrstufigen Bewerbungsprozess. Von den rund siebzig zugelassenen, schriftlichen Bewerbungen wählte die Jury aus Investoren, Unternehmen, Forschern, Finanz- und Fintech-Experten zunächst die zehn besten Jungunternehmen aus. Diese wurden im Anschluss von der Beratungsgesellschaft Accenture (ACN 305.40 +0.18%) auf Herz und Nieren geprüft.
Danach präsentierten sich die Top 10 an einer «Speed-Dating-Session» in den Räumlichkeiten der TX Group (TXGN 88.20 +0.23%) den versammelten Jury-Mitgliedern und Gönnerinstitutionen. Auf Grundlage der gewonnen Erkenntnisse im Bewerbungsprozess wählte die Jury die vier besten Fintech-Unternehmen als Finalisten aus und kürte schlussendlich die Gewinner.
Mit dem Ziel der Standortförderung wird seit 2015 rund um die Swiss FinTech Awards das stärkste Schweizer Fintech-Ökosystem unterhalten. Dieses Netzwerk setzt sich aus zahlreichen Partnerorganisationen und Fintech-Experten zusammen. Das Finanz und Wirtschaft Forum fungiert als Organisator der Swiss FinTech Awards und deren Ökosystem. Ausführliche Informationen zu den Awards, zur Jury, den Partnern und den Konferenzen von «Finanz und Wirtschaft» finden sich hier.
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