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08:09 Uhr - 05.02.2015

Valora will Trade verkaufen und senkt Prognosen

Der Handelskonzern erreicht die Ziele für 2014, enttäuscht aber mit den Aussichten.

Noch immer ist Valora (VALN 217.1 -3.51%) eine Baustelle. Immerhin macht das Unternehmen vorwärts und will nun die Division Trade verkaufen, die einen Umsatz von 600 Mio. Fr. erzielt. Der Vertrieb von Markenartikeln passt nicht mehr zu Valora, das sich auf das kleinflächige Retailgeschäft an Hochfrequenzlagen wie Bahnhöfen oder Flughäfen konzentriert. Zu diesem Retailgeschäft gehören Kioske, Convenienceshops, Kaffeebars, Bookshops und Brezelbuden.

«Verschiedene Interessenten für die Division Trade sind auf uns zugekommen», erklärt Mediensprecherin Stefania Misteli. Das habe den Verwaltungsrat bei seinem Entscheid unterstützt, diese Sparte zu veräussern. Ein Zeitplan für den Verkauf wurde nicht kommuniziert.

Noch immer hat die Wettbewerbsbehörde dem Kauf der welschen Kioskkette Naville nicht zugestimmt. Valora rechnet, dass sie in den nächsten Wochen grünes Licht für diese Akquisition bekommt.

Verkauf ist konsequent

Der Verkauf der Sparte Trade ist richtig, da sie nicht mehr in die Strategie von Valora passt. Wegen Trade hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2014 Verlust geschrieben. Die Veräusserung macht eine Neuklassifizierung notwendig. Diese erfordert für 2014 eine Wertberichtigung im tiefen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich. Valora rechnet mit einem Betriebsergebnis für 2014 von über 30 Mio. Fr., einem Umsatz von 1,9 Mrd. Fr. und einem positiven Gewinn. Das entspricht den Erwartungen. Details zum Geschäftsabschluss 2014 werden am 26.März an der Jahresbilanzkonferenz bekannt gegeben.

Aussichten enttäuschen

Bei den Aussichten für 2015 und 2016 erfüllt Valora die Erwartungen nicht. Das Unternehmen hat  die Prognosen heruntergeschraubt. Für 2015 rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Betriebsergebnis von 45 bis 50 Mio. Fr. statt 73 Mio. Fr. und für 2016 mit einem Ebit in der Höhe von 65 bis 70 Mio. Fr. Ende August ist Valora für 2016 noch von einem Betriebsergebnis von 80 Mio. Fr. ausgegangen. Bereits damals hatte Valora die Prognose gesenkt. Grund für die erneute Prognosesenkung ist der Währungseffekt, aber auch eine tiefere Profitabilität des Retailgeschäfts in Deutschland für 2015 als bisher angenommen. Bei einer Annahme der Währungsparität wird das Betriebsergebnis  um 10 Mio. Fr. belastet. Dazu kommen noch Sonderaufwendungen von 7 Mio. Fr. für neue Produkte und Integrationsleistungen.

Dividende lockt

Bisher hat die gute Dividendenrendite für Valora gesprochen. Diesbezüglich macht das Unternehmen keine neuen Aussagen, so dass auch in Zukunft mindestens eine Dividende von 12.50 Fr. ausbezahlt werden dürfte.

Valora setzt zwar mit dem kleinflächigen Detailhandelsgeschäft auf die richtige Strategie und veräussert Geschäftszweige, die nicht mehr zum Unternehmen passen, aber der Handelskonzern enttäuscht immer wieder mit der Senkung der Prognose. Das spricht nicht für einen Kauf der Titel.

Die komplette Historie zu Valora finden Sie hier.»

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