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15:29 Uhr - 21.03.2016

Die fünf Themen an der Baselworld

Die Stimmung an der Uhrenmesse Baselworld ist gut – zumindest vordergründig. Hinter den Kulissen beherrschen folgende Themen die Gespräche der Aussteller.

Händlertreffen im 30-Minuten-Rhythmus, Cüpli hier, Häppchen da: Das Business auf der Baselworld, die noch bis Donnerstag dauert, läuft auf Hochtouren. Die Agenden der Uhrenhersteller sind während der Messe rappelvoll, je nach Marke werden an der weltweit wichtigsten Uhren- und Schmuckmesse zwischen 30 und 70% des Jahresumsatzes erzielt.

Die Baselworld gilt deshalb als Wegweiser für das Gesamtjahr, weshalb die Messe dieses Jahr besonders im Fokus der Branchenbeobachter steht. Nach den ersten Messetagen fallen folgende fünf Punkte ins Gewicht.

1. Konsolidierung auf hohem Niveau

Wie bereits im Januar am Genfer Uhrensalon ist in Basel zu hören, dass der Umsatz tendenziell stagniert. Branchenbeobachter, die seit Jahren die Baselworld besuchen, berichten von weniger Publikum als in den Vorjahren. Das zeigt sich nicht nur an der Messe, sondern auch abends in den Restaurants. Bereits im Vorfeld der Baselworld hatte die «Basler Zeitung» berichtet, dass die Hotels für die Zeit der Baselworld eine tiefere Auslastung vermeldeten als im Vorjahr.

2. Klein, aber oho

Kaum eine andere Branche ist derart verschwiegen wie die Luxusgüterbranche. Dennoch lässt sich aus Gesprächen heraushören, wer im vergangenen Jahr zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern zählt. So waren 2015 diejenigen Marken top, die sich in einer Nische befinden, hochwertige Uhren herstellen, einen möglichst direkten Kundenkontakt aufweisen und den Mut haben, auch in neue Gebiete vorzustossen. Der Genfer Uhrenhersteller Frederique Constant, der 2015 erstmals eine Smartwatch präsentiert hat, wies 2015 ein Wachstum von 10% auf – das fast vollumfänglich auf die Smartwatch zurückzuführen ist.

3. Zurück zur Bescheidenheit

Das Motto «Stahl statt Gold», das in Genf zum geflügelten Wort wurde, gilt auch für Basel. Verschiedene Hersteller präsentieren an der Baselworld Einsteigermodelle zu deutlich tieferen Preisen als bisher. Die Reduktionen betragen je nach Marke gut und gerne 20 bis 30%. Gleichzeitig ist der Trend zur Schlichtheit auch bei den Modellen erkennbar. Gefragt sind nicht möglichst viele Komplikationen, sondern eine Uhr, die eher schlicht und schnörkellos wirkt.

4. Warten auf Smartwatches

Das Thema Smartwatch ist auch 2016 noch nicht umfänglich in Basel angekommen. Vergebens sucht man an den Ständen eine wachsende Zahl von Smartwatch-Modellen. Vereinzelt setzen Hersteller auf vernetzte Uhren – wie TAG Heuer, Fossil (FOSL 46.075 1.55%), Breitling oder eben Frederique Constant. Andere wiederum stehen abseits. Die Swatch Group (UHR 337 -2.26%), die für Baselworld für ihre Marke Tissot eine Smartwatch angekündigt hatte, begnügte sich mit dem Launch der Tissot Smart Touch, die auf dem Modell T-Touch Solar aufbaut. Sie weist allerdings einen eingeschränkten Funktionsumfang auf.   

5. Verhaltener Ausblick

Die Prognosen für das laufende Jahr fallen in Basel im besten Fall verhalten positiv aus. Swatch-Group-CEO Nick Hayek rechnet in lokalen Währungen mit einem Zuwachs von 5 bis 10%, in Franken umgerechnet dürfte davon wenig übrig bleiben. Andere Markenchefs sehen im besten Fall ein Plus im tiefen einstelligen Bereich. Realistischer dürfte eine Stagnation auf dem Niveau des Vorjahres sein.

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