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18:15 Uhr - 24.10.2016

SNB: Negativzinsen sind sinnvoll, aber kein Allheilmittel

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), verteidigt in einem Referat die Minuszinsen.

In keinem anderen Land sind die kurz- und die langfristigen Zinsen so tief im Minus wie in der Schweiz. Die Nationalbank (SNB (SNBN 1687 0.12%)) hält diesen geldpolitischen Extremkurs weiterhin für notwendig und sinnvoll. Das stellte ihr Präsident Thomas Jordan am Montag in einem Referat vor der Vereinigung Basler Ökonomen klar.

Als kleine, offene Volkswirtschaft könne sich die Schweiz nicht von den global tiefen Zinsen abkoppeln. «Ohne Negativzinsen hätte sich der Franken noch stärker aufgewertet, die Arbeitslosigkeit wäre gestiegen, und es wäre zu einem Wachstumseinbruch mit noch tieferer Inflation gekommen», sagte Thomas Jordan gemäss Redetext.

Laut dem Nationalbankchef betrat die Schweiz das Neuland ohne Probleme bei der Umsetzung. Die Absenkung des geldpolitischen Zinses in den negativen Bereich habe in der Schweiz grundsätzlich ähnlich gewirkt wie eine Zinssenkung im positiven Bereich. Die Finanzierungskosten für Unternehmen und Haushalte seien gesunken. Unternehmen hätten daraufhin mehr Kapital am Markt aufgenommen. Nur das Wachstum der Bankkredite hat nicht zugenommen.

Negativzinsen seien aber kein Allheilmittel. Sie könnten sich negativ auf die Finanzstabilität auswirken und die Wirksamkeit der Geldpolitik schwächen.

«Für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung sind strukturelle Reformen und realwirtschaftliche Anpassungen notwendig», sagte Jordan, und das nicht nur mit Blick auf die Schweiz.

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