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09:26 Uhr - 30.08.2017

Dollarschwäche wird zum Performancekiller

Die Kurse von Aktien und Anleihen sind weltweit gestiegen. Doch die Avancen haben einen Haken – auch für Schweizer Investoren.

2017 verspricht ein guter Jahrgang zu werden. Nicht für Weinliebhaber, sondern für Anleger. Weltweit sind die Kurse von Aktien und Anleihen gestiegen. Seit Anfang Jahr hat der Wert aller kotierten Unternehmen zusammen um 13 Bio. $ zugenommen. Der Anleihenmarkt hat gemessen am globalen Bondindex von Bloomberg und Barclays (BARC 192.2 0.95%) 5 Bio. $ dazugewonnen. Zusammen resultiert ein stattlicher Vermögenseffekt von rund 20 Bio. $.

Doch die schöne Statistik hat einen Haken. Die Daten sind in Dollar, und dieser hat sich massiv abgewertet: zum Franken 7%, zum Euro sogar 14% – völlig entgegen den Erwartungen der Marktteilnehmer. Aus Frankensicht hat das Börsenjahr deshalb bisher nicht nur Freude bereitet.

 Mit US-Staatsanleihen zum Beispiel haben Schweizer Investoren ohne Währungsabsicherung mehr als 4% verloren, obwohl die Zinsen leicht gefallen sind und sich die globale Anleihenhausse fortgesetzt hat. Auch bei US-Unternehmensanleihen, ob mit Anlagequalität (Investment Grade, IG) oder im Hochzinssegment, resultierte ein Minus.

In einem globalen Obligationenportfolio haben jedoch die hohen Gewinne auf den europäischen Anleihen diese Verluste mehr als wettgemacht. Denn der Euro hat sich von 1.07 auf 1.14 Fr./€ aufgewertet. Wegen des Währungseffekts stehen auch europäische Aktien im Performancevergleich weit oben, auch wenn der Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3406.04 0.53%) fast den ganzen Kursgewinn der ersten vier Monate des Jahres wieder preisgegeben hat. Am besten schneiden die Schwellenländer ab, wo alle grösseren Börsen ausser Moskau den Weltaktien­index geschlagen haben. Fast 20% höher steht der MSCI Emerging Markets, Dividenden miteinberechnet. Ebenfalls gut gefahren sind Anleger mit Schweizer Aktien und Immobilienfonds.

Allgemein hat sich ein Engagement in Substanzaktien nicht ausbezahlt, besonders in Europa nicht. Dafür sind dort die Nebenwerte überdurchschnittlich gut gelaufen. Eine sichere Art der Wertvernichtung waren dagegen Öl-Futures, sie haben in Franken fast 20% eingebüsst. Edelmetalle hielten sich dank der Dollarschwäche besser.

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