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07:35 Uhr - 15.08.2017

Tornos macht grosse Fortschritte

Der Werkzeugmaschinenbauer liefert erfreuliche Zahlen ab. Die Schweizer Uhrenindustrie lässt ihn als Kunde allerdings noch im Stich.

«Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und die Prognosen für die Entwicklung der Schweizer Maschinenindustrie sind für das zweite Halbjahr durchaus positiv.» Tornos (TOHN 5.66 3.85%) steht mit dieser im heute publizierten Halbjahresbericht Einschätzung nicht allein. Andere Vertreter im ­heterogenen Segment der Werkzeugmaschinenbauer – die Starrag (STGN 65.95 2.49%) Group, Mikron (MIKN 6.56 -0.3%) und die Georg-Fischer-Division GF Machining Solutions – teilen sie.

Noch ist die Geschäftsbelebung allerdings nicht überall sichtbar. Im Gegensatz zu Tornos, wo sich der Auftragseingang im Maschinengeschäft fast verdoppelt hat, und zu GF Machining Solutions – im Vergleich der beständigste und profitabelste Exponent – hängen Mikron und Starrag noch zurück. Beide rechnen aber mit einer Besserung.

Anstrengungen tragen Früchte

Mikron spricht von «verschiedenen in Aussicht gestellten Kundenaufträgen», die sich im zweiten Halbjahr in einem höheren Bestellungseingang niederschlagen sollten. Auch Starrag erwartet im zweiten Semester deutlich mehr Aufträge. Dennoch bleibe der Bestellungseingang 2017 klar unter Vorjahr – was auch am hohen Vergleichswert vom ersten Halbjahr 2016 liegt (im Vergleich der Zwölfmonatsperioden Juli bis Juni beträgt der Rückgang währungsbereinigt nur 5%).

Kräftig erhöht hat Starrag dagegen die Profitabilität. Für Tornos gilt dasselbe. ­Ohnehin scheinen sich da die Anstrengungen der letzten Jahre allmählich auszuzahlen: Nachdem schon Betriebsgewinn (Ebit) und Gewinn zu gefallen wussten, beide bereits am 26. Juli publiziert, erweisen sich auch die übrigen Zahlen des Werkzeugmaschinenbauers aus Moutier als erfreulich.

Die Marktposition sei dank der Bereinigung und dem Ausbau der Produktpalette gestärkt worden, hält Tornos im Abschluss fest. Unter den Kundensegmenten ist die Nachfrage vor allem im wichtigsten, der Automobilindustrie, kräftig gestiegen. Nach der grossen Investitionszurückhaltung im vergangenen Jahr sei die Sicherheit in diesen Markt zurückgekehrt. Auch in der Medizin- und Dentaltechnik und in der Elektronik werde mehr nachgefragt. «Einzig in der Uhrenindustrie ist noch keine Trendwende auszumachen.»

Ausblick ist zuversichtlicher geworden

Ausser dem Auftragseingang verdient der Cashflow besondere Erwähnung. In ihm spiegeln sich klare Fortschritte in der Bewirtschaftung des Betriebskapitals. Ein stattlicher freier Cashflow ist die Folge. Die Bilanz ist solide – was in dem sehr zyklischen Geschäft auch nötig ist.
Der Ausblick 2017 bleibt vage, ist qualitativ aber besser geworden. Ein positiver Ebit und ein positives Nettoergebnis werden erwartet.

Aus dem hohen Auftragseingang lässt sich zudem ein sattes Umsatzwachstum ableiten, was über eine bessere Auslastung helfen sollte, die noch unbefriedigende Ebit-Marge von 2% weiter zu steigern. Die FuW-Schätzung von 0.12 Fr. Gewinn je Aktie bleibt bestehen – mit Aussicht auf weitere Fortschritte im Folgejahr.

Auf dieser Basis ergibt sich für das laufende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 47. Das für 2018 sinkt, über eine Gewinnschätzung von 0.30 Fr. je Aktie gerechnet, auf 19. Die Aktien Tornos bleiben haltenswert.

Die komplette Historie zu Tornos finden Sie hier. »

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