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16:15 Uhr - 15.01.2019

Konsolidierung im Goldsektor ist in vollem Gang

Newmont Mining will Goldcorp für rund 10 Mrd. $ schlucken. Durch die Übernahme entsteht in Nordamerika der grösste Goldproduzent der Welt.

Die Goldindustrie drohe «irrelevant» zu werden, wenn sie sich nicht schleunigst ändere, sagte Mark Bristow, der neue CEO von Barrick Gold (GOLD 12.22 -0.65%) (Gold 1291.69 0%), zu Jahresbeginn. «Sie verfügt über zu wenig Minen und zu viele Managementteams und muss deshalb reorganisiert werden.»

Diese Reorganisation ist jetzt in vollem Gang. Am Montag kündigte der grösste US-Goldförderer Newmont Mining an, für 10 Mrd. $ in Aktien den kleineren kanadischen Rivalen Goldcorp (GG 10.36 -0.19%) zu übernehmen. Das neue, Newmont Goldcorp genannte Unternehmen mit einem Börsenwert von 28 Mrd. $ wird 2019 ungefähr 7,8 Mio. ­Unzen Gold produzieren.

Newmont Goldcorp löst damit Barrick Gold aus Kanada als grössten Goldförderer der Welt ab. Dieser hatte erst im September bekannt gegeben, die in London kotierte Randgold Resources für 6 Mrd. $ in Aktien zu kaufen. Das kombinierte Unternehmen weist eine Marktkapitalisierung von 22 Mrd. $ auf und schürfte im vergangenen Jahr 6,6 Mio. Unzen Gold.

Analysten gehen davon aus, dass diese beiden Megadeals erst der Anfang sind. «Es wird noch eine weitere Konsolidierung geben in der Goldindustrie», sagte etwa Jonathan Guy, Analyst bei Numis Securities in London, der «Financial Times». «Schauen Sie nur Eisenerz, Kupfer, Nickel usw. an – all diese Sektoren sind mehr konzentriert. Gold verfügte immer über weit mehr Unternehmen, als die Grösse der Branche es rechtfertigt.»

Die nächst kleineren Konkurrenten zu Newmont Goldcorp und Barrick Gold wie Kinross Gold und Agnico Eagle Mines sowie vor allem mittelgrosse Goldförderer dürften jetzt unter Druck kommen, ebenfalls zu akquirieren oder zu fusionieren, wollen sie gegenüber den beiden Branchendominatoren bei (institutionellen) Investoren nicht an Relevanz verlieren. Diese hatten die Goldminenunternehmen in den letzten vergangenen Jahren wegen schlechter Leistungen, aufgeblähter Führungsorganisationen und zu hoher Managerlöhne gemieden.

Übernahmen dürften auch zunehmen, weil es keine leicht zu findenden gute Golddepots mehr gibt. Akquisitionen sind deshalb ein probates Mittel für Unter­nehmen, die Reserven und Produktion ausweiten möchten. Mit Übernahmen lassen sich zudem Synergien heben und Kosten sparen. Darauf legen Investoren ebenfalls grossen Wert.

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