Während die Investorenschaft über Anlagenot klagt, erzielen Obligationen guter Bonität mit langer Laufzeit erstaunliche Kursgewinne.

Anleihen mit langer Laufzeit sind die wahren Performanceperlen des laufenden Jahres. Zum Beispiel die 2064 fällige Schweizer Bundesobligation. Die Rendite ist unter null gesunken. Der Kurs ist heuer um fast ein Drittel gestiegen, von 151 auf 198% des Nominalwerts. Das ist der Preis, den Investoren für ein sicheres Wertpapier zu bezahlen bereit sind, das 48 Jahre lang einen Coupon von 2% abwirft. Da verblasst selbst der 25%-Gewinn von Gold (Gold 1332.25 -0.23%).

Lukrativ war auch ein Engagement in japanischen Staatsanleihen (JGB). Allen Schuldenimplosionswarnungen zum Trotz haben JGB mit mehr als zehn Jahren Laufzeit rund 20% gewonnen. Hinzu kommt für Frankenanleger eine Aufwertung des Yens um 13%. Deshalb führt Japan vor Südafrika und Dänemark die diesjährige Hitliste der Staatsanleihen an. Selbst britische Gilts liegen trotz Pfundabwertung im positiven Bereich.

Diese Rally hatte kaum jemand erwartet. Staatsanleihen gelten als renditeloses Risiko. Denn viel tiefer können die Zinsen nicht mehr fallen, lautet der Tenor. Steigende Zinsen hingegen wären verheerend. Auch für hundertjährige Anleihen gibt es KäuferEmittenten nutzen das tiefe Zinsniveau, um Schulden mit Laufzeit von über fünfzig Jahren zu begeben. Geeignet sind solche Anlagen nur für Lebensversicherer. Lesen Sie hier mehr.Anleihen mit langer Laufzeit reagieren besonders empfindlich auf eine Änderung des Zinsniveaus, zum Guten wie zum Schlechten. Bis jetzt ist es gutgegangen. Es müsste aber an den Märkten  im zweiten Halbjahr einiges schiefgehen, damit sich das Zinsmärchen der langfristigen Anleihen abermals wiederholt.

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