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11:03 Uhr - 01.02.2017

«Die Zukunft liegt in der Spezialisierung»

Seit September leitet Michel Degen das Asset Management Schweiz, Europa und Nahost der Credit Suisse. Er gibt sich überzeugt: «Fonds sind ein Zukunftsinstrument.»

Mehr als 7000 Fonds im Wert von über 900 Mrd. Fr. sind allein in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. «Eine immense Zahl, die in den nächsten Jahren schrumpfen wird. Die Bereinigung ist aufgeschoben, nicht aufgehoben», sagt Michel Degen, Leiter Asset Management Schweiz und Emea der Credit Suisse (CSGN 15.2 1.4%). Zu Degens Team gehören 600 Mitarbeitende, die ein Vermögen von insgesamt 230 Mrd. Fr. verwalten.

Zur PersonMichel Degen (40) steht seit zwölf Jahren in den Diensten der Credit Suisse, seit September als Leiter Asset Management Schweiz, Europa und Nahost (Emea). Davor führte er den Bereich Core & Specialized Fixed Income. Degen hat Wirtschaft an der Fachhochschule beider Basel studiert und besitzt einen Executive MBA der Universität St. Gallen. Seine Bankkarriere begann er im Devisengeschäft und im Treasury der BNP Paribas. Von 2000 bis 2004 arbeitete er im Fixed-Income-Bereich der UBS, bevor er zur CS stiess. Herr Degen, entgegen den Prognosen wächst die Zahl der Anlagefonds stetig, worunter die Übersichtlichkeit leidet. Weshalb?
Die Anzahl hat deutlich zugenommen. Besonders Fonds mit dem gleichen Thema – Me-too-Produkte – gibt es zuhauf. Das grosse Angebot hat mit der Entwicklung am Finanzmarkt zu tun, mit der langen und kräftigen Obligationenhausse und dem markanten Aufschwung an den Aktienmärkten. Anbieter und Anleger kommen mehr oder minder auf ihre Rechnung. Das behindert die Bereinigung am Fondsmarkt. Darüber hinaus haben sich viele Asset-Manager im Rahmen des Umbaus am Finanzplatz selbständig gemacht und eigene Fonds lanciert. Dies steigert das Angebot zusätzlich.

Auf Zeit, oder bleibt die Auslese aus?
Sie findet teils jetzt schon statt. CS hat in den letzten drei Jahren rund fünfzig Fonds zusammengelegt oder geschlossen. Spreu und Weizen (Weizen 147.05 -0.17%) werden sich trennen, wenn die Anlagemärkte schwächeln. Hinzu kommt die digitale Transformation, die Transparenz und Vergleichbarkeit verbessern wird. Auch das wird zur Bereinigung am Fondsmarkt beitragen.

Wie viele der über 7000 Anlagefonds in der Schweiz werden langfristig überleben?
Indexprodukte setzen ihren Vormarsch fort. Das heisst aber nicht, dass es für aktive Manager keinen Platz mehr gibt, doch rund ein Drittel, wenn nicht mehr, wird Mühe haben, sich zu behaupten. Überleben werden diejenigen, die für den Kunden Mehrwert nach Kosten liefern, sowie Fonds, die eine spezifische Anlagephilosophie verfolgen, wie Absolute Return, wo unabhängig vom Markt versucht wird, eine positive Rendite zu erzielen, oder Konzepte, die beispielsweise risikoavers investieren: Sie machen den Aufschwung nur zum Teil mit, verlieren aber im Abschwung verhältnismässig wenig. Das liefert auf Dauer ein überdurchschnittliches Resultat.

Was geschieht mit den vielen gleichartigen, den Me-too-Produkten?
Das sind meist allgemeine, breit gefasste Fonds, ehemalige sogenannte Flagschiffprodukte wie globale Investment-Grade-Bond- Fonds, Regierungsanleihen- oder Länderaktienfonds. Ihnen erwächst durch günstigere Indexanlagen immer mehr Konkurrenz, sodass in einem schwierigeren Marktumfeld wohl viele verschwinden werden. Ein Beispiel aus unserem Haus: Der Credit Suisse (Lux) Swiss Franc Bond Fund verwaltete vor gut zehn Jahren 3 Mrd. Fr., heute ist es ein Fünftel, mit 600 Mio. Fr. hat er seinen Sockel gefunden. Auch durch strukturelle Entwicklungen wie die niedrigen Zinsen ging Anlegerinteresse verloren. Kapital floss in Indexprodukte, in andere Anlageklassen oder in Cash. Die Kunst des aktiven Managements ist, von dieser Masse, die wegfällt, möglichst viel aufzufangen. Dazu schaffen wir Produktinnovationen, von denen wir überzeugt sind, dass sie zu neuen Referenzprodukten werden können. So haben wir vor Jahresfrist den Credit Suisse Long-Short Swiss Franc Bond Fund lanciert. Er rentierte 2016 netto gegen 5% und hat bereits ein Volumen von knapp 400 Mio. Fr.

Der Trend geht – mindestens bei aktiven Fonds – in Richtung Spezialisierung?
Absolut, von Standard- in spezialisierte Produkte – und in neue Märkte, zum Beispiel Asien. Mehrwert zu schaffen und eine positive Rendite unabhängig von der Marktentwicklung zu erzielen, ist in vielerlei Hinsicht möglich. Dazu braucht es Fokussierung, Innovation, Talente und Nähe zu den Kunden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, haben aktive Strategien hervorragende Perspektiven; aktive Fonds sind ein Zukunftsvehikel.

Welche kritische Grösse braucht es dazu?
Wir rechnen mit 100 Mio. Fr. als Gewinnschwelle. Der Deckungsbeitrag liegt tiefer, wenn man auf bestehende Ressourcen zurückgreifen kann. Um optimal arbeiten zu können, brauchen Fondsmanager ein effizientes System und eine Plattform.

Studien zeigen aber, dass die meisten aktiven Manager wenig oder gar keinen Mehrwert erzielen.
Mehrwert bedeutet Performance, Service und Investmentphilosophie. Aber nochmals: Soll der Investor jetzt in einen Bondindex investieren, wo die Renditen fast gleich null und Kapitalverluste wegen früher oder später wieder steigender Zinsen programmiert sind? Wo die Anleihen in den Indizes – im Swiss Bond Index SBI AAA-BBB Total (FP 46.95 0.62%) Return sind es 7,6 Jahre – immer längere Laufzeiten aufweisen, weil sich Schuldner die niedrigen Zinsen zunutze machen, Anleger jedoch eine kurze Duration im Depot wollen? Dagegen hilft nur eine aktive Strategie. Selbstverständlich ist bei der Fondauswahl grosse Sorgfalt angebracht. Digitalisierung respektive Plattformen werden diese Aufgabe in Zukunft noch weiter massiv erleichtern.

Was macht den guten Fonds aus, woran soll sich der Anleger orientieren?
Einen ersten Anhaltspunkt liefern Fonds Research Firmen wie Morningstar (MORN 76.15 0.75%) und Lipper, selbst wenn die Klassifizierungen teils sehr komplex sind. Dann geht es einen Schritt tiefer: Der Investor muss die Philosophie des Fonds verstehen und mittragen, auch wenn es zwischendurch auch schlechtere Phasen geben kann. Zentral ist dabei der direkte Kontakt zum Fondsmanager, was für Privatanleger allerdings schwierig ist. Sie sollten sich mit dem Kundenberater oder einem Produktspezialisten austauschen. Und last but not least: Der Fonds muss ins Gesamtkonzept des Kundenportfolios passen.

Welche Stimmung nehmen Sie unter den Anlegern, unter Kunden wahr, lässt sich daraus schon auf eine mögliche Abschwächung der Anlagemärkte schliessen?
Nein, es ist erstaunlich, wie entspannt die Investoren sind und wie sich nach jeder Abschwächung oder scheinbar beginnender Korrektur neues Kaufinteresse bemerkbar macht. Ich führe das auf die Suche nach Rendite zurück, die extrem schwierig geworden ist. Im achten Jahr der Hausse müssen Investoren immer grössere Risiken eingehen, um noch eine vernünftige Rendite zu erzielen. Auf der Suche nach Einkommen gehen sie teils auch in illiquide Anlagen, wo man sich fragen muss, ob sie sich auch der Risiken bewusst sind. Wenn die Mehrheit zum Ausgang drängt, kann es eng und schmerzhaft werden.

Wie viel Spielraum haben die Märkte noch?
Am Obligationenmarkt ist das untere Ende erreicht. Der Aktienmarkt profitiert von aufgehellten Wachstumsperspektiven. Das hält den Aufschwung am Leben, selbst wenn sich die neue US-Regierung mit ihren wirtschaftsfreundlichen Versprechen erst durchsetzen muss. Auch der Aktienzyklus ist weit fortgeschritten. Geopolitisch ist mit weiteren Überraschungen zu rechnen. Dadurch wird die Volatilität, auch am Währungsmarkt, zunehmen. Langfristig sind Aktien nicht zu toppen, mittelfristig würde ich mich nicht mehr allzu stark aus dem Fenster lehnen.

Heisst das verkaufen?
Einzelne Sektoren haben durchaus Potenzial, beispielsweise Finanzwerte. Europäische Banken und Versicherer profitieren von höheren Zinsen und dem stärkeren Dollar. Insbesondere Bankaktien aus Europa liegen im Quervergleich noch weit zurück. Allgemein würde ich Anlegern raten, auch einmal Gewinne zu realisieren und nicht gleich bei jedem Rückschlag ans Kaufen zu denken. Manchmal ist Zuwarten die bessere Option. Kapitalerhalt scheint mir zurzeit wichtiger zu sein als Kapitalvermehrung.

Seit September leiten Sie das Asset Management Schweiz, Europa und Nahost der CS. Was sind Ihre strategischen Ziele?
Mehr als 7000 Fonds im Wert von über 900 Mrd. Fr. sind allein in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen. «Eine immense Zahl, die in den nächsten Jahren schrumpfen wird. Die Bereinigung ist aufgeschoben, nicht aufgehoben», sagt Michel Degen, Leiter Asset Management Schweiz und Emea der Credit Suisse. Zu Degens Team gehören 600 Mitarbeitende, die ein Vermögen von insgesamt 230 Mrd. Fr. verwalten.

Herr Degen, entgegen den Prognosen wächst die Zahl der Anlagefonds stetig, worunter die Übersichtlichkeit leidet. Weshalb?
Die Anzahl hat deutlich zugenommen. Besonders Fonds mit dem gleichen Thema – Me-too-Produkte – gibt es zuhauf. Das grosse Angebot hat mit der Entwicklung am Finanzmarkt zu tun, mit der langen und kräftigen Obligationenhausse und dem markanten Aufschwung an den Aktienmärkten. Anbieter und Anleger kommen mehr oder minder auf ihre Rechnung. Das behindert die Bereinigung am Fondsmarkt. Darüber hinaus haben sich viele Asset-Manager im Rahmen des Umbaus am Finanzplatz selbständig gemacht und eigene Fonds lanciert. Dies steigert das Angebot zusätzlich.

Auf Zeit, oder bleibt die Auslese aus?
Sie findet teils jetzt schon statt. CS hat in den letzten drei Jahren rund fünfzig Fonds zusammengelegt oder geschlossen. Spreu und Weizen werden sich trennen, wenn die Anlagemärkte schwächeln. Hinzu kommt die digitale Transformation, die Transparenz und Vergleichbarkeit verbessern wird. Auch das wird zur Bereinigung am Fondsmarkt beitragen.

Wie viele der über 7000 Anlagefonds in der Schweiz werden langfristig überleben?
Indexprodukte setzen ihren Vormarsch fort. Das heisst aber nicht, dass es für aktive Manager keinen Platz mehr gibt, doch rund ein Drittel, wenn nicht mehr, wird Mühe haben, sich zu behaupten. Überleben werden diejenigen, die für den Kunden Mehrwert nach Kosten liefern, sowie Fonds, die eine spezifische Anlagephilosophie verfolgen, wie Absolute Return, wo unabhängig vom Markt versucht wird, eine positive Rendite zu erzielen, oder Konzepte, die beispielsweise risikoavers investieren: Sie machen den Aufschwung nur zum Teil mit, verlieren aber im Abschwung verhältnismässig wenig. Das liefert auf Dauer ein überdurchschnittliches Resultat.

Was geschieht mit den vielen gleichartigen, den Me-too-Produkten?
Das sind meist allgemeine, breit gefasste Fonds, ehemalige sogenannte Flagschiffprodukte wie globale Investment-Grade-Bond- Fonds, Regierungsanleihen- oder Länderaktienfonds. Ihnen erwächst durch günstigere Indexanlagen immer mehr Konkurrenz, sodass in einem schwierigeren Marktumfeld wohl viele verschwinden werden. Ein Beispiel aus unserem Haus: Der Credit Suisse (Lux) Swiss Franc Bond Fund verwaltete vor gut zehn Jahren 3 Mrd. Fr., heute ist es ein Fünftel, mit 600 Mio. Fr. hat er seinen Sockel gefunden. Auch durch strukturelle Entwicklungen wie die niedrigen Zinsen ging Anlegerinteresse verloren. Kapital floss in Indexprodukte, in andere Anlageklassen oder in Cash. Die Kunst des aktiven Managements ist, von dieser Masse, die wegfällt, möglichst viel aufzufangen. Dazu schaffen wir Produktinnovationen, von denen wir überzeugt sind, dass sie zu neuen Referenzprodukten werden können. So haben wir vor Jahresfrist den Credit Suisse Long-Short Swiss Franc Bond Fund lanciert. Er rentierte 2016 netto gegen 5% und hat bereits ein Volumen von knapp 400 Mio. Fr.

Der Trend geht – mindestens bei aktiven Fonds – in Richtung Spezialisierung?
Absolut, von Standard- in spezialisierte Produkte – und in neue Märkte, zum Beispiel Asien. Mehrwert zu schaffen und eine positive Rendite unabhängig von der Marktentwicklung zu erzielen, ist in vielerlei Hinsicht möglich. Dazu braucht es Fokussierung, Innovation, Talente und Nähe zu den Kunden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, haben aktive Strategien hervorragende Perspektiven; aktive Fonds sind ein Zukunftsvehikel.

Welche kritische Grösse braucht es dazu?
Wir rechnen mit 100 Mio. Fr. als Gewinnschwelle. Der Deckungsbeitrag liegt tiefer, wenn man auf bestehende Ressourcen zurückgreifen kann. Um optimal arbeiten zu können, brauchen Fondsmanager ein effizientes System und eine Plattform.

Studien zeigen aber, dass die meisten aktiven Manager wenig oder gar keinen Mehrwert erzielen.
Mehrwert bedeutet Performance, Service und Investmentphilosophie. Aber nochmals: Soll der Investor jetzt in einen Bondindex investieren, wo die Renditen fast gleich null und Kapitalverluste wegen früher oder später wieder steigender Zinsen programmiert sind? Wo die Anleihen in den Indizes – im Swiss Bond Index SBI AAA-BBB Total Return sind es 7,6 Jahre – immer längere Laufzeiten aufweisen, weil sich Schuldner die niedrigen Zinsen zunutze machen, Anleger jedoch eine kurze Duration im Depot wollen? Dagegen hilft nur eine aktive Strategie. Selbstverständlich ist bei der Fondauswahl grosse Sorgfalt angebracht. Digitalisierung respektive Plattformen werden diese Aufgabe in Zukunft noch weiter massiv erleichtern.

Was macht den guten Fonds aus, woran soll sich der Anleger orientieren?
Einen ersten Anhaltspunkt liefern Fonds Research Firmen wie Morningstar und Lipper, selbst wenn die Klassifizierungen teils sehr komplex sind. Dann geht es einen Schritt tiefer: Der Investor muss die Philosophie des Fonds verstehen und mittragen, auch wenn es zwischendurch auch schlechtere Phasen geben kann. Zentral ist dabei der direkte Kontakt zum Fondsmanager, was für Privatanleger allerdings schwierig ist. Sie sollten sich mit dem Kundenberater oder einem Produktspezialisten austauschen. Und last but not least: Der Fonds muss ins Gesamtkonzept des Kundenportfolios passen.

Welche Stimmung nehmen Sie unter den Anlegern, unter Kunden wahr, lässt sich daraus schon auf eine mögliche Abschwächung der Anlagemärkte schliessen?
Nein, es ist erstaunlich, wie entspannt die Investoren sind und wie sich nach jeder Abschwächung oder scheinbar beginnender Korrektur neues Kaufinteresse bemerkbar macht. Ich führe das auf die Suche nach Rendite zurück, die extrem schwierig geworden ist. Im achten Jahr der Hausse müssen Investoren immer grössere Risiken eingehen, um noch eine vernünftige Rendite zu erzielen. Auf der Suche nach Einkommen gehen sie teils auch in illiquide Anlagen, wo man sich fragen muss, ob sie sich auch der Risiken bewusst sind. Wenn die Mehrheit zum Ausgang drängt, kann es eng und schmerzhaft werden.

Wie viel Spielraum haben die Märkte noch?
Am Obligationenmarkt ist das untere Ende erreicht. Der Aktienmarkt profitiert von aufgehellten Wachstumsperspektiven. Das hält den Aufschwung am Leben, selbst wenn sich die neue US-Regierung mit ihren wirtschaftsfreundlichen Versprechen erst durchsetzen muss. Auch der Aktienzyklus ist weit fortgeschritten. Geopolitisch ist mit weiteren Überraschungen zu rechnen. Dadurch wird die Volatilität, auch am Währungsmarkt, zunehmen. Langfristig sind Aktien nicht zu toppen, mittelfristig würde ich mich nicht mehr allzu stark aus dem Fenster lehnen.

Heisst das verkaufen?
Einzelne Sektoren haben durchaus Potenzial, beispielsweise Finanzwerte. Europäische Banken und Versicherer profitieren von höheren Zinsen und dem stärkeren Dollar. Insbesondere Bankaktien aus Europa liegen im Quervergleich noch weit zurück. Allgemein würde ich Anlegern raten, auch einmal Gewinne zu realisieren und nicht gleich bei jedem Rückschlag ans Kaufen zu denken. Manchmal ist Zuwarten die bessere Option. Kapitalerhalt scheint mir zurzeit wichtiger zu sein als Kapitalvermehrung.

Seit September leiten Sie das Asset Management Schweiz, Europa und Nahost der CS. Was sind Ihre strategischen Ziele?
Viele europäische Konkurrenten im Anlagegeschäft haben letztes Jahr netto Neugeld verloren, wir verzeichnen einen Zuwachs. Strategisch stehen die Produktinnovation, die Performance und die Fokussierung im Zentrum. Dazu gehört auch eine neue Gebührenstruktur. Beim erwähnten aktiven Long-Short-Franken-Obligationenfonds beträgt die Fixgebühr niedrige 30 Basispunkte. Dafür verlangen wir zusätzlich eine performanceabhängige Gebühr von 15%. Ich bin überzeugt, dass solche Modelle Schule machen werden im traditionellen Geschäft. Günstige Grundleistung mit einer Entschädigung bei überdurchschnittlicher Leistung. Anleger sind bereit, Mehrwert zu belohnen, sofern der Ertrag stimmt und nachhaltig ist. Wir hatten wegen der Gebührenstruktur noch nie Diskussionen mit Kunden.

Was sind weitere Schwerpunkte?
Wir wollen den Vertrieb für das Asset Management in der Schweiz stärken. Daher wollen wir im ersten Halbjahr kräftig in unsere Hauptabsatzmärkte Schweiz, Deutschland und Italien investieren. Eine andere Stossrichtung wird die Digitalisierung sein: Datenqualität und schnelle Verfügbarkeit der Daten. Push und Pull, das heisst Informationsvermittlung und Informationsbeschaffung – breitflächig, einschliesslich der sozialen Medien. Diese spielen in der Finanzwelt verglichen mit anderen Branchen noch eine untergeordnete Rolle. Die Digitalisierung wird manchen Anbietern noch Probleme bereiten. Wer die Transformation in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht hinbekommt, wird einen schweren Stand haben.

Wie sieht das Profil, die DNA des Asset Management der CS aus, nachdem das passive Geschäft an iShares und Teile des aktiven Managements vor Jahren an Aberdeen verkauft worden sind? Würde man heute gleich entscheiden?
Generell kommentiere ich aus heutiger Sicht keine strategischen Entscheide von 2008. Dies war eine andere Zeit. Wir haben verschiedene Ideen und Projekte, wie wir neue Produkte zu Flaggschiffen machen wollen. Zwei oder drei reichen nicht. Nötig sind fünf bis sieben Produkte.

Wie wollen Sie das erreichen?
Mit Einsatz, Innovation und Talenten. Das Asset Management ist ein hoch attraktives Geschäft. Es braucht kein eigenes Kapital und verzeichnet einen steten Mittelzufluss, wenn Qualität, Performance und Service stimmen.

Verraten Sie noch etwas von Ihren Plänen.
Wir planen einen weiteren Ausbau im Infrastrukturbereich, in Immobilien, Alternative Fixed Income und im Balanced-Bereich. Dort liegt der Fokus ebenfalls auf der Fondsseite, mit zwei Schwerpunkten, Income-Strategien und einem neuen Konzept eines «simplen» Balanced-Produkts, nur Direktanlagen in Bonds und Aktien, 50/50, transparent, mit Cross-Capital-Ansatz: Investiert wird entweder in die Aktie oder in die Bonds eines Unternehmens, aber nie gleichzeitig in beides. Das mindert das Risiko und erhöht die Chancen, was viele Anleger unterschätzen.

Was sind weitere Schwerpunkte?
Wir wollen den Vertrieb für das Asset Management in der Schweiz stärken. Daher wollen wir im ersten Halbjahr kräftig in unsere Hauptabsatzmärkte Schweiz, Deutschland und Italien investieren. Eine andere Stossrichtung wird die Digitalisierung sein: Datenqualität und schnelle Verfügbarkeit der Daten. Push und Pull, das heisst Informationsvermittlung und Informationsbeschaffung – breitflächig, einschliesslich der sozialen Medien. Diese spielen in der Finanzwelt verglichen mit anderen Branchen noch eine untergeordnete Rolle. Die Digitalisierung wird manchen Anbietern noch Probleme bereiten. Wer die Transformation in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht hinbekommt, wird einen schweren Stand haben.

Wie sieht das Profil, die DNA des Asset Management der CS aus, nachdem das passive Geschäft an iShares und Teile des aktiven Managements vor Jahren an Aberdeen verkauft worden sind? Würde man heute gleich entscheiden?
Generell kommentiere ich aus heutiger Sicht keine strategischen Entscheide von 2008. Dies war eine andere Zeit. Wir haben verschiedene Ideen und Projekte, wie wir neue Produkte zu Flaggschiffen machen wollen. Zwei oder drei reichen nicht. Nötig sind fünf bis sieben Produkte.

Wie wollen Sie das erreichen?
Mit Einsatz, Innovation und Talenten. Das Asset Management ist ein hoch attraktives Geschäft. Es braucht kein eigenes Kapital und verzeichnet einen steten Mittelzufluss, wenn Qualität, Performance und Service stimmen.

Verraten Sie noch etwas von Ihren Plänen.
Wir planen einen weiteren Ausbau im Infrastrukturbereich, in Immobilien, Alternative Fixed Income und im Balanced-Bereich. Dort liegt der Fokus ebenfalls auf der Fondsseite, mit zwei Schwerpunkten, Income-Strategien und einem neuen Konzept eines «simplen» Balanced-Produkts, nur Direktanlagen in Bonds und Aktien, 50/50, transparent, mit Cross-Capital-Ansatz: Investiert wird entweder in die Aktie oder in die Bonds eines Unternehmens, aber nie gleichzeitig in beides. Das mindert das Risiko und erhöht die Chancen, was viele Anleger unterschätzen.

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