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14:05 Uhr - 20.08.2019

Komax erwartet Besserung

Der Anbieter von Kabelverarbeitungsmaschinen bestätigt die Ziele des Strategieplans 2017 bis 2021.

Komax (KOMN 180 4.41%) muss den Halbjahresbericht an einer grandiosen Vorjahres­periode messen lassen. Angesichts des erheblich verschlechterten Umfelds, gerade im Automotive-Bereich, konnten deshalb die Zahlen des Weltmarktführers im Bereich der automatisierten Kabel­verarbeitung nur schlecht aussehen.

Bereits an der Jahreskonferenz und nochmals mit der um Eckdaten angereicherten Warnung vom 6. August wurden Anleger darauf vorbereitet. Immerhin äusserte Komax vor zwei Wochen aber auch die Erwartung eines besseren zweiten Halbjahres und wurde die Einschätzung bekräftigt, wonach sich mittelfristig viel Wachstumspotenzial bietet.

Umfangreiche Investitionen

Gross ernüchtern kann der nun vorliegende Semesterabschluss folglich nicht mehr, auch wenn der zum Betriebsgewinn (Ebit) nochmals höhere Rückgang im Gewinn manch eine Stirn in Falten legen mag (vgl. Tabelle). Grund dafür ist die Steuerquote, die sich wegen Ertragsverschiebungen zwischen einzelnen Ländern von 16 auf 24% erhöhte.

Im betrieblichen Ergebnis selbst spiegelt sich nicht nur das von Investitionszurückhaltung und Projektverschiebungen geprägte Umfeld. Spuren hinterlassen haben auch hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Produktions- und Entwicklungsstätten sowie Ausgaben für Projekte in neuen Anwendungsgebieten wie Luftfahrt und Daten/Telecom. Ausser mehr Geschäft verspricht sich Komax von diesen weniger Abhängigkeit vom zyklischen Automotive-Bereich, der über 80% zum Umsatz beiträgt.

Der zu Metall Zug (METN 1995 0.76%) gehörende Konkurrent Schleuniger – dort als Geschäftsbereich Wire Processing geführt – ist nach Branchen weniger konzentriert. Zusammen mit dem traditionell grossen Geschäft in Nordamerika, wo Komax im Berichtshalbjahr mehr umzusetzen vermochte, ergibt das eine plausible Erklärung dafür, weshalb Schleuniger den Semesterumsatz auf dem Vorjahresniveau von 102 Mio. Fr. halten konnte.

Nach dem schwierigen ersten Halbjahr ist Komax zuversichtlich, im zweiten mehr Aufträge zu erhalten sowie mehr Umsatz und Ebit zu erzielen – sofern sich der Trend des zweiten Quartals fortsetzt und dessen Niveau gehalten werden kann. Im Ausblick 2019 stehen demnach 415 bis 430 Mio. Fr. Umsatz und 8 bis 9% Ebit-Marge.

Trend zu Automatisierung

Die FuW-Gewinnschätzung für 2019 wird nochmals gesenkt, auf 6.25 Fr. je Aktie. Die für 2020 bleibt auf 10 Fr. Sie ist mit etlicher Unsicherheit behaftet. Die Dauer der Investitionszurückhaltung ist kaum vorherzusehen. Doch je länger sie dauert, desto eher baut sich ein Investitionsstau auf – der Druck zur Automatisierung bei Kunden lässt nicht nach. Löst er sich dann, kann es plötzlich rasch aufwärtsgehen. Komax hält daher an den im Strategieplan 2017 bis 2021 formulierten Zielen fest, darunter 500 bis 600 Mio. Fr. Umsatz und 80 bis 100 Mio. Fr. Ebit. In Stein gemeisselt sind sie freilich nicht, besonders das für den Ebit gilt als sehr ambitioniert.

Die Richtung zeigt also wieder nach oben, und das KGV auf Basis der klar unterdurchschnittlichen Schätzung für 2020 ist mit 18 nicht zu hoch. So bleiben Komax nicht nur haltenswert, sie gehören auch auf die Beobachtungsliste für Käufe.

Die komplette Historie zu Komax finden Sie hier. »

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