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18:54 Uhr - 06.01.2015

Gategroup-CEO Gibson auf der Abschussliste

Gategroup verzeichneten zum Jahresbeginn grosse Schwankungen. Steckt der Hedge Fund RBR Capital dahinter?

In den Aktien des Airline-Caterers Gategroup (GATE 28.65 -0.87%) ist viel Bewegung, auch zu Jahresbeginn wieder: Am ersten Handelstag, am Montag, wechselten unter starken Kursschwankungen 531’482 Titel den Besitzer. Das ist mehr als das Siebenfache des durchschnittlichen Tagesvolumens seit dem Börsengang des Unternehmens im Mai 2009.

Am Dienstag meldete die grosse US-Investmentgesellschaft Wellington Management Group, sie halte 4,3% an Gategroup, aufgebaut hatte sie den Anteil noch im alten Jahr. Der Hedge Fund RBR Capital kontrolliert gemäss der letzten Meldung vor Weihnachten schon 7,5% – wobei er einen Anteil von 0,6% via Mini Futures hält und von 1,5% via Contracts for Difference. Dieses Finanzinstrument funktioniert ähnlich einem Lombardkredit, sprich: Auf dem entsprechenden Anteil erzielt RBR Capital eine Hebelwirkung.

Hedge Fund macht CEO für Kursentwicklung verantwortlich

Der Hedge Fund drängt, wie «Finanz und Wirtschaft» im Dezember schrieb, auf personelle Veränderungen. Ins Visier genommen wird speziell Andrew Gibson, der seit April 2011 als CEO waltet und für die miserable Kursentwicklung herzuhalten hat: Trotz des starken Kursanstiegs seit dem Herbst notieren die Aktien 46% unter ihrem Höchst von 53.50 Fr. im Januar 2011. Auch im siebenköpfigen Verwaltungsrat könnte es für den einen oder anderen eng werden, selbstredend auch für den dort einsitzenden Gibson.

Klar ist: VR-Präsident Andreas Schmid steht unter Druck, die Forderungen des Hedge Fund sind auf seinem Tisch. Er kann sich den Ansinnen von RBR Capital und allenfalls weiteren kritischen Aktionären entgegenstellen. Oder er kann ihnen entgegenkommen, auch um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen. Die Zeit für Entscheidungen wird durch den Terminplan begrenzt: Am 12. März orientiert der Airline-Caterer über den Jahresabschluss 2014. Am 16. April steht die Generalversammlung an. Will VR-Präsident Schmid dort Kampfwahlen und Probleme vermeiden, ist eine Einigung über Ersatzkandidaten für den VR vor der Traktandierung zu finden.

Einigung müsste noch im Februar her

De facto bräuchte es dafür wohl eine Einigung noch im Februar, so könnte Schmid das Ganze dann als eigene Lösung verkaufen.  Ähnliches gilt mit Blick auf das Amt des Geschäftsleitungsvorsitzenden von Gategroup. Wie eine gut informierte Person nun aber sagt, «sollte bald einmal Klarheit sein in Bezug auf den CEO». Bald heisst: vor der Jahresabschlusskonferenz im März.

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