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20:22 Uhr - 19.12.2018

Das Fed senkt den Zinsausblick

Die amerikanische Notenbank hat den Leitzins nach der Sitzung vom Mittwoch erwartungsgemäss gestrafft. Für 2019 stellen die Währungshüter aber eine weniger strenge Geldpolitik in Aussicht.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten geben offenbar auch im Federal Reserve zu denken. Neu prognostiziert die US-Notenbank für das kommende Jahr noch zwei weitere Zinsschritte. Bisher hatte sie drei Straffungen in Aussicht gestellt.

«Gemäss der Einschätzung des Komitees halten sich positive und negative Risiken beim Konjunkturausblick ungefähr die Balance. Die Entwicklung der globalen Wirtschaft und des Finanzbereichs werden aber weiterhin beobachtet und Auswirkungen in Betracht gezogen», heisst es im Statement nach der Sitzung vom Mittwoch

Nach dem zweitägigen Treffen haben die US-Währungshüter das Zielband für die Federal Funds Rate erwartungsgemäss um einen Viertelprozentpunkt auf 2,25 bis 2,5% erhöht. Es ist inzwischen die neunte Straffung, seit der Zinszyklus Ende 2015 gestartet worden ist. Im Oktober 2017 hat das Fed zudem mit dem Abbau der Bilanz begonnen.

Die amerikanische Wirtschaft läuft zwar grösstenteils rund. Das gilt vor allem für den Jobmarkt, wo sich die Arbeitslosenrate mit 3,7% auf historisch tiefem Niveau bewegt. In Sektoren wie der Autoindustrie und dem Häusermarkt zeigt sich jedoch eine Abschwächung. Hinzu kommen politische Unsicherheiten mit Blick auf die angespannte Handelsbeziehung zwischen den USA und China.

Viele Investoren erachten die strengere Geldpolitik der US-Notenbank als eine der Ursachen für die zunehmenden Kursturbulenzen. An den Börsen in New York hat der Leitindex S&P 500 (SP500 2536.43 -0.38%) seit dem Rekordhoch von Ende September mehr als 13% an Wert verloren.

Wallstreet interpretiert die Nachrichten aus der US-Notenbank in einer ersten Reaktion als zu wenig starkes Bekenntnis für die angespannte Lage. Investoren hatten sich noch mildere Töne erhofft. Der S&P 500 rutschte nach dem Fed-Entscheid am Mittwochabend etwas ab, nachdem er sich im frühen Tageshandel zuvor deutlich im Plus bewegt hatte. Die Zinsen auf zehnjährige US-Staatsanleihen tendierten schwächer auf 2,8%.

Fed-Chef Jerome Powell wird den Zinsentscheid ab 20:30 Uhr in der Pressekonferenz ausführlich diskutieren. Ein Update folgt im Anschluss.

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