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07:40 Uhr - 01.03.2016

Georg Fischer festigt Vertrauen der Anleger

Der Industriekonzern gedeiht vielversprechend und setzt sich auf einer soliden Basis aufbauen mit der neuen Strategie 2020 ambitionierte Ziele.

Georg Fischer (FI-N 695.5 2.05%) schöpft Zuversicht – aus der Erfüllung des Strategieplans 2011 bis 2015 und aus der Leistung des vergangenen Geschäftsjahres. «Das Unternehmen steht heute auf einer guten Basis, um profitabel zu wachsen», sagte CEO Yves Serra am Rande der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag. Die neuen Finanzziele bis 2020 – «eine gezielte Evolution» – bringen das zum Ausdruck.

Zu konstanten Wechselkursen postulieren sie eine Umsatzsteigerung auf 4,5 bis 5 Mrd. Fr., mit weniger oder mehr Akquisitionen. Um den unteren Rand zu erreichen, braucht es ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 4%. Das ist ambitioniert. Die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) soll 18 bis 22% erreichen, nach 19% im vergangenen Jahr (vgl. Grafik). Damit soll weiterhin Wert geschaffen werden. Für die Betriebsgewinnmarge gelten 8 bis 9% als Ziel.

Unter dem Strich rechnet Yves Serra mit «weit über 50 Fr.» Gewinn je Aktie. Das genaue Ausmass hängt allerdings wesentlich von der Wechselkurs- und damit von der Umsatzentwicklung in Franken ab. Ohne negative Einflüsse sind mit profitablem, zielkonformem Wachstum aus eigener Kraft bis 2020 rund 60 Fr. Gewinn je Aktie denkbar.

Weitere Stärkung durch Strategie 2020

Die neue Strategie 2020 stützt sich auf drei Pfeiler. Erstens die weitere Expansion in Wachstumsmärkte (Asien, Nordamerika) sowie die Optimierung der Produktivität in Europa. Zweitens eine weitere Verschiebung der Aktivitäten in Geschäftsfelder mit höherer Marge sowie, drittens, die Stärkung der Vertriebskompetenz und eine weitere Erhöhung des Innovationstempos. «Innovation und Differenzierung sind zentral, um als Schweizer Unternehmen wettbewerbsfähig zu sein», betonte Serra.

Erhärtet wurde die Stossrichtung mit konkreten Plänen und mit der Aussage, «wir werden alles tun, um die Ziele zu erreichen».

Wie solide die Basis ist, auf der GF aufbauen kann, belegen die Zahlen für 2015 (vgl. Tabelle). Trotz Wechselkurseffekten, die eine Viertelmilliarde Umsatz und 28 Mio. Fr. Ebit gekostet haben, ist es der Industriegruppe gelungen, den Gewinn je Aktie von 45 auf 46 Fr. zu steigern.

Der organische Umsatzzuwachs von 1,3% mag zwar bescheiden anmuten. Dabei sind aber auch negative Preis­effekte aus der Weitergabe niedrigerer Rohstoffkosten zu berücksichtigen. In der Division GF Piping Systems zum Beispiel wurde dadurch das organische Wachstum 2 Prozentpunkte geschmälert. Einmaleffekte im Ergebnis – darunter 18 Mio. Fr. aus dem Verkauf eines Verwaltungsgebäudes der Division GF Machining Solutions in Genf – heben sich auf Konzernstufe gegenseitig auf: Mit und ohne beträgt die Ebit-Marge 8,1%.

Unverzagter Ausblick auf 2016

Als «Glanzpunkt» bezeichnet Finanzchef Roland Abt die Entwicklung des Cash­flows, auch des freien, der rund 70% über Vorjahr zu liegen kam. Er hat wesentlich dazu beigetragen, die Nettoverschuldung deutlich zu senken – auf ein «sehr komfortables Niveau, auch mit Blick auf mögliche Zukäufe», wie es Abt ausdrückte.

Zusammen mit dem höheren Gewinn erlaubt dies auch eine Dividendenanhebung von 17 auf 18 Fr.

Vor allem im zweiten Halbjahr ist es GF gut gelaufen, auch in China. Diesen Schwung will das Unternehmen ins laufende Jahr mitnehmen und stellt entsprechend für 2016 eine bemerkenswert zuversichtliche Prognose. Angestrebt sind ein wechselkursbereinigtes Umsatzwachstum von 3 bis 5% sowie ein ROIC und eine Ebit-Marge im Rahmen der neuen Finanzziele.

«Finanz und Wirtschaft» schätzt den Gewinn 2016 auf 49 Fr. je Aktie. Am weiter befestigten Aktienkurs gemessen – Georg Fischer notieren höher als zu Jahresbeginn –, ergibt sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14. Im Industriesektor ist das nach wie vor massvoll. Gestützt auf die vom Management skizzierten Perspektiven sind deshalb weitere Avancen wahrscheinlich, wenn auch eher bescheidene als grosse.

Die komplette Historie zu Georg Fischer finden Sie hier. »

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