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16:12 Uhr - 17.08.2016

Spekulationen um Opec-Treffen treiben Ölpreis

Der Ölpreis steigt am Mittwoch auf dem höchsten Stand seit einem Monat. Doch der Optimismus ist verfrüht.

Seit Anfang August hat sich Nordseeöl der Sorte Brent (Brent 49.08 0.43%) um mehr als 18% verteuert. Am Mittwochnachmittag kostete ein Fass wieder mehr als 49 $ und damit so viel wie seit einem Monat nicht mehr.

Die Angst der Anleger vor dem nächsten Preisverfall scheint damit vorerst vorbei. An ihrer Stelle macht sich zaghafter Optimismus breit, dass das weltweite Überangebot im laufenden Jahr deutlich zurückgehen wird. Das habe viele spekulative Investoren an den Ölmarkt zurückgebracht, schreibt Commerzbank (CBK 5.7 -1.38%).

Der Grund für neuerliche Zuversicht ist gemäss den Analysten das angekündigte Treffen der wichtigsten Ölproduzenten im September in Algier. Dort soll unter anderem eine Förderbeschränkung für die Staaten des Ölpreiskartells Opec verhandelt werden. Die Staaten seien bereit zu diesem Schritt, sagte der frühere Opec-Vorsitzende Chakib Khelil gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch.

Chance auf Einigung gering

Doch tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit einer Einigung angesichts der gegenwärtigen Lage in der Opec gering. Uneinigkeit innerhalb der Organisation hatten die Verhandlungen in Doha und Wien im Frühjahr zum Scheitern gebracht. Trotz Bemühungen des weltgrössten Produzenten Saudi-Arabien konnte die Produktion nicht auf dem Niveau vom Januar eingefroren werden.

Im Gegenteil: Die Opec-Förderer pumpen immer mehr Öl aus dem Boden. Im Juli meldete Saudi-Arabien einen neuen Rekord von täglich 10,7 Mio. Fass. Und auch der Iran wird weiterhin darauf bestehen, die Förderung auf das Niveau von vor den US-Wirtschaftssanktionen auszubauen. Derzeit liegt die iranische Produktion bei 3,6 Mio. Fass pro Tag.

Dabei wären einige Staaten dringend auf einen höheren Preis angewiesen, um den Staatshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So steht Venezuela kurz vor dem Staatsbankrott. Und auch in Saudi-Arabien wird im laufenden Jahr wieder ein grosses Loch in der Kasse resultieren. Doch der Kampf um Marktanteile scheint noch immer Priorität zu haben.

Marktgleichgewicht ist nicht in Sicht

Die Analysten von Commerzbank und Unicredit gehen daher momentan nicht von einer Produktionsdeckelung aus. Und wenn die Gespräche scheitern, erwartet Unicredit einen weiteren Anstieg der Rohölförderung in der Opec. Dann würde sich der Abbau des Überangebots verlangsamen und der Preis bis Ende Jahr stagnieren.

Ein Marktgleichgewicht im laufenden Jahr wird unter diesen Umständen immer unwahrscheinlicher. Der Preis könnte sich aber dank den Spekulationen bis zum Treffen um 50 $ stabilisieren.

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