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07:00 Uhr - 19.11.2015

Fed-Minutes deuten auf Zinserhöhung im Dezember hin

Gemäss dem Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank befürwortet eine klare Mehrheit der Gouverneure die Erhöhung des Leitzinses bei der Sitzung kommenden Monat.

Die US-Notenbank hat weitere Signale für eine Zinserhöhung anlässlich der Dezember Sitzung des Offenmarkausschussses (FOMC) geliefert. Wie aus dem Sitzungsprotokoll des letzten Treffens des Lenkungsgremiums der Fed hervorgeht, die Ende Oktober stattfand, befürwortet eine klare Mehrheit der Zentralbankgouverneure eine Anhebung des Leitzinses im kommenden Monat.

Eine kleine Gruppe von Inflationstauben hingegen befürchtet weiterhin, dass der starke Dollar, der US-Exporte belastet, ebenso wie die konjunkturelle Schwäche bei wichtigen Partnerländern ein Risiko darstellen und ein weiteres Festhalten am Nullzins rechtfertigen. Die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten, so die Fed-Minutes, «hat das US-Finanzsystem überstanden, ohne dass Zeichen systemischer Spannungen erkennbar wurden.»

Mit ungewohnter Deutlichkeit hiess es in den «Minutes» der letzten FOMC Sitzung, dass «obwohl noch keine Entscheidung getroffen worden ist, es durchaus angemessen sein könnte, bei der nächsten Sitzung den Normalisierungprozess einzuleiten.» Demnach expandiert die US-Wirtschaft weiterhin mit moderatem Tempo.

Positiv hervorgehoben werden der Anstieg sowohl der Konsumausgaben, die fast 70% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen, als auch die Zunahme der Anlageinvestitionen. Zuversichtlich stimmt die Währungshüter zudem die andauernde Erholung am US-Häusermarkt.

Besorgniserregend ist insbesondere die Exportschwäche, die unter anderem mit den Wechselkurskorrekturen begründet wird. Niedrigere Importpreise ebenso wie der Verfall der Energiepreise haben nach Darstellung der Fed-Gouverneure die Teuerungsrate gedrückt. Dennoch seien die langfristigen Inflationserwartungen «stabil».

Nach der Veröffentlichung schienen die Aussagen einiger Notenbankgouverneure die Erwartung einer bevorstehenden monetären Straffung zu bestätigen. Dennis Lockhart, Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta sagte, dass «mir durchaus recht wäre, dass wir uns demnächst vom Nullzins verabschieden.» Voraussetzung dafür sei allerdings, dass «es zu keinem deutlichen Verfall des konjunkturellen Umfelds kommt.” In dem Protokoll war betont worden, dass man sich im Falle “unerwarteter Schocks” vorbehalte, auch weiterhin die ultalockere Geldpolitik beizubehalten.

Brad McMillan, Chief Investment Officer bei Commonwealth Financial Network, äußerte die Überzeugung, “dass die Falken in den Reihen der Fed eindeutig die Oberhand behalten haben.” Gleichwohl sei zu erwarten, dass die Normalisierung der Zinspolitik sich mit langsamen, graduellen Schritten vollzieht.

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