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15:11 Uhr - 14.09.2015

Umbaupläne lasten auf CS-Aktien

Ein Zeitungsbericht, wonach die Credit Suisse umgebaut werden soll und eine Kapitalerhöhung bevorstehe, belastet am Montag die Aktien.

(Bloomberg) Der Aktienkurs der Credit Suisse (CSGN 25.51 -1.81%) Group ist am Montag unter Druck geraten. Hintergrund war ein Zeitungsbericht, dass Konzernchef Tidjane Thiam im Rahmen der Umgestaltung der Bank das Kapital erhöhen dürfte.

Thiam werde bereits im Oktober seine Strategie vorstellen, die unter anderem vorsehe, das Private Banking in den USA zu verkaufen und die Geschäftsbereiche Prime Brokerage und Festverzinsliche zu verkleinern, berichtete die «Schweiz am Sonntag». Diese Massnahmen dürften dem Artikel zufolge von einer Kapitalerhöhung begleitet werden. Ein Sprecher bei Credit Suisse wollte keine Stellungnahme dazu abgeben.

Die Aktien büssten am Montag bis zu 1,4% ein und notierten am Nachmittag 1,8% niedriger bei 25.52 Fr. Seit Jahresanfang kommt sie auf ein Plus von 5,4%.

Die zweitgrösste Bank der Schweiz steht unter Druck von einigen Aktionären, ihre Investmentbank aggressiver zu schrumpfen und mehr Ressourcen für die Vermögensverwaltung bereitzustellen. Im zweiten Quartal verbuchte die Investmentbankensparte beim Gewinn vor Steuern einen Rückgang von 18% gegenüber der Vorjahresperiode.

Thiam war im Juli von der britischen Versicherung Prudential (PRU 19.245 -1.91%) zu Credit Suisse gewechselt. An seinem ersten Tag im Amt kündigte er in einer Mitteilung an, dass er schonungslos auswählen werde, wo die Bank ihre Ressourcen einsetzt. Das Prime-Brokerage-Geschäft, das in der Investmentbank angesiedelt ist, bietet Dienstleistungen für Kunden wie Hedgefonds.

Das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA ist laut Schätzung von Analysten von Morgan Stanley (MS 33.99 0.35%) um Huw van Steenis zwischen 400 Mio. Fr. und 600 Mio. Fr. wert. Den Schätzungen zufolge verwaltet die Sparte 115 Mrd. $ an Kundengeldern und beschäftigt rund 370 Berater.

Steenis schätzt, dass Credit Suisse das für die Prime Brokerage vorgesehene Kapital um rund 25% und das Kapital für Makro-Handel um die Hälfte verringern wird. Auch dürften einige Festverzinsliche-Bereiche mit schwacher Performance mit weniger Kapital ausgestattet werden.

Ausserdem muss die Credit Suisse demnächst härtere Kapitalvorschriften erfüllen. Die Schweizer Regierung will bis Jahresende schärfere Regelungen für die Leverage Ratio einführen. «Wir halten es für wahrscheinlich, dass der neue Konzernchef seine Pläne vor den neuen Schweizer Regelungen beschleunigen will», schrieben die Analysten von Morgan Stanley in der Studie.

Laut dem Zeitungsbericht plant Thiam auch Veränderungen in der Geschäftsleitung, die Vertraute seines Vorgängers Brady Dougan betreffen. Unter anderem sollen Robert Shafir, Co-Leiter Private Banking, und Finanzvorstand David Mathers ihre Posten räumen, hiess es.

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