Die Immobiliengesellschaft hat den Gewinn im ersten Halbjahr sank Sonderfaktoren mehr als verdoppelt. Die Dividende dürfte stabil bleiben.
Warteck Invest (WARN 1990 0.51%) geht nach einer guten ersten Jahreshälfte mit Zuversicht ins zweite Halbjahr. Gemäss Finanzchef Stefan Hilber wurden die internen Ziele erreicht. Er verweist zudem auf die gefüllte Pipeline.
Zur Zielsetzung zählte die Reduktion des Leerstands, der bis Ende 2018 auf 6% gestiegen war. Bis Ende Juni ging die Quote auf 5,3% zurück. Vor zwölf Monaten hatte sie allerdings noch tiefer gelegen (4,7%). «Die Absorptionszeit für Neubauwohnungen ist länger geworden», sagte Hilber zu «Finanz und Wirtschaft». Immerhin geht der für die Gruppe substanzielle Leerstand in einer Überbauung in Wil SG, langsam, aber stetig zurück. Zugeständnisse an die Mieter waren dazu laut Hilber nicht notwendig.
Gefüllte Pipeline
Warteck besitzt dank zahlreicher Neubau- und Sanierungsvorhaben für die kommenden fünf Jahre eine Projektipeline mit einem Volumen von rund 230 Mio. Fr. Grosse Projekte wie das Dreispitz-Areal in Basel werden aber erst nach 2020 einen Ergebnisbeitrag leisten. In der Zwischenzeit sind von Warteck deshalb keine Sprünge, doch eine weiterhin solide Arbeit zu erwarten.
So sind bereits mehrere grössere Mietverträge, die 2020 auslaufen, verlängert worden. Weitere Verhandlungen sind laut Hilber auf gutem Weg, jeweils zu guten Konditionen.
Die Vermietungsbasis soll weiterhin auch über Zukäufe verbreitert werden. Einige Objekte habe sich das Unternehmen auch im ersten Halbjahr angeschaut, doch habe keines die Kriterien von Warteck erfüllt, wie der Finanzchef sagte. Hindernis sind vor allem die hohen Preise.
Der Wert von Wartecks Immoblienportfolio betrug Ende Juni 796,9 Mio. Fr., das sind 1,8% mehr als Ende 2018. Die Schwerpunkte liegen in den Regionen Basel und Zürich/Aargau.
Dank der Kapitalerhöhung im Frühjahr ist Warteck problemlos in der Lage, die Entwicklung der Pipeline zu finanzieren. Die Eigenkapitalquote stieg dadurch per Ende Juni von 38,1 auf 46,7%. Umgekehrt nahm die hypothekarische Belehnung der Liegenschaften auf 48,1% ab. Der durchschnittliche Zinssatz sank von 1,72 auf 1,58%.
Sondereffekte prägen Ergebnis
Warteck erzielte im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis. Der Gewinn stieg von 8,4 auf 20,6 Mio. Fr. Geprägt war es allerdings von Sonderfaktoren. Die Steuerreformen in Basel-Stadt und auf Bundesebene ermöglichte die Auflösung von Rückstellungen für latente Steuern (6,3 Mio. Fr.). Zudem wurden die Liegenschaften höher bewertet (8,5 Mio. Fr.).
Die Gesellschaft hat aber auch operativ gut gearbeitet. Die Mieteinnahmen stiegen netto um 5,5%, dies trotz höherem Unterhaltsaufwand. Dadurch stiegen auch das operative Ergebnis und der Gewinn vor Sondereffekten (+13,5%).
Letzterer dient jeweils als Grundlage für die Dividendenausschüttung. Für das laufende Jahr kann von einer stabilen Dividende ausgegangen werden, da Warteck nach der Kapitalerhöhung deutlich mehr Aktien zu bedienen hat. Auf dieser Schätzung rentieren die Warteck-Aktien derzeit 3,5%. Sie verkehren nach den Kursavancen vom Mittwoch mit einer Prämie von gut 31% auf dem inneren Wert von 1550 Fr. Damit sind Warteck höher bewertet als vergleichbare Immobilienaktien. Der Unterschied ist kein neues Phänomen. Er ist der Konstanz des Unternehmens und der Dividendenrendite geschuldet.
Die komplette Historie zu Warteck Invest finden Sie hier. »
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