Der US-Aktienmarkt schliesst die Woche mit happigen Verlusten ab. Die straffere Geldpolitik und die Sorge vor einer Abkühlung der Konjunktur drücken auf die Indices.
Die US-Börsen schliessen die Woche mit einem tiefroten Freitag ab. Der Leitindex Dow Jones Industrial büsste 2,8% ein. Der marktbreite S&P 500 verlor 3,6%. Der technologielastige Nasdaq 100 (NDX 13'456.06 +3.48%) gab ganze 4,5% ab. Alle Sektoren schlossen im Minus.
Für den Nasdaq war der April damit der schlechteste Handelsmonat seit 2008. Der Technologieindex befindet sich damit wieder in einem Bärenmarkt. Das heisst, er hat seit Jahresanfang über 20% verloren. Der S&P 500 handelt im Korrekturbereich mit über 10% Verlust seit Beginn 2022.
Es waren vor allem die grossen Tech-Titel, die den Markt am Freitag nach unten drückten. Amazon verloren rund 14%, nachdem der Onlinehandelsriese zum ersten Mal seit langer Zeit einen Quartalsverlust bekannt geben musste. Der iPhone-Konzern Apple (-3,7%) präsentierte zwar gute Zahlen, warnte allerdings vor Lieferkettenproblemen.
Von der US-Zentralbank Fed kann der Aktienmarkt keine Hilfe erwarten. Im Gegenteil wird erwartet, dass das Fed kommende Woche den Leitzins entschieden weiter anheben und in den kommenden Monaten diesen Kurs angesichts einer Inflation auf Vierzigjahreshoch beibehalten wird.
Die Anleihenrenditen nehmen die Marschrichtung bereits vorweg und haben seit Jahresanfang signifikant angezogen. Das hat den Dollar relativ zu anderen Währungen im Wert steigen lassen. Auf der anderen Seite wirken sich steigende Zinsen tendenziell negativ auf Aktien aus.
Zudem lasten auf den Märkten die Auswirkungen des Ukrainekriegs. Die Sanktionen gegen Aggressor Russland haben Energie- und Nahrungsmittelpreise teils empfindlich verteuert. Das weckt Ängste vor eine bevorstehende Rezession. Die Analysten der Deutschen Bank prognostizieren genau das für die US-Wirtschaft auf Ende 2023.
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