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10:14 Uhr - 27.07.2017

SNB-Aktien gehen durch die Decke

Wieder schlägt der Kurs der Aktie der Schweizerischen Nationalbank aus. Eine sinnvolle Erklärung gibt es nicht.

Mit 2150 Fr. hat die Aktie der Schweizerischen Nationalbank (SNB (SNBN 2150 0.09%)) am Mittwoch erneut ein Höchst erreicht und ist damit innerhalb eines Jahres um rund 80% gestiegen.

Die neuen Preise sind noch höher als im vergangenen Oktober, als die Titel schon einmal über 2000 Fr. getrieben wurden.

Die jüngsten Kurse sind zwar neue Spitzenwerte, aber gemäss Daten von Bloomberg wurden im Mai 1997 bereits einmal 2400 Fr. für die SNB-Aktie bezahlt.

Marktdynamik

Einen erkennbaren Grund für die Preisentwicklung gibt es nicht. Wie immer dürfte der Hauptgrund ein enger Markt sein. Die erhöhte Nachfrage, wie die gestiegenen Volumen der letzten zehn Tage zeigen, löst dann rasch Kurssprünge aus. Im Durchschnitt der letzten zehn Handelstage wechselten 133 SNB-Aktien pro Tag die Hand.

Die SNB-Valoren werden immer wieder als Obligationenersatz ins Spiel gebracht. Allerdings ist bei diesen Kursen die Rendite enorm gering. Gemäss Nationalbankgesetz schüttet die SNB ihren Aktionären maximal 6% des Aktienkapitals als Dividende aus. Das sind 15 Fr. je Titel, was aktuell einer Dividendenrendite von 0,7% entspricht. Das mag im Vergleich zu Minuszinsen attraktiv sein oder allenfalls im Vergleich zur Rendite der zehnjährigen Schweizer Staatsanleihen, die derzeit bei 0,04% steht. Wenig ist es allerdings gegenüber den Renditen des breiten Schweizer Aktienmarktes, der gemessen am Swiss Performance Index SPI (SXGE 10233.19 0.02%) derzeit 3,1% abwirft.

Die Einflussmöglichkeiten der SNB-Aktionäre sind übrigens ebenfalls eingeschränkt. Erstens halten öffentlich-rechtliche Aktionäre, vor allem die Kantone, knapp 75% der Titel. Zweitens ist das Stimmrecht für nicht öffentlich-rechtliche Aktionäre auf hundert Aktien beschränkt. Das gilt auch für den grössten Privataktionär, den Deutschen Theo Siegert, der 6,7% der Papiere hält.

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