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07:10 Uhr - 15.07.2019

UBS will sich bei Start-ups beliebt machen

Lange hat die Grossbank Jungunternehmen vernachlässigt. Jetzt lanciert sie ein Angebot. Sie ist aber nicht die Erste.

UBS (UBSG 12.02 0.59%) hat die Schweizer Start-ups als potenzielle Kunden entdeckt. Wie «Finanz und Wirtschaft» erfahren hat, lanciert die Grossbank ein neues Banking-Paket für Jungunternehmen bzw. Gesellschaften, die sich in Gründung befinden.

«Wir haben uns in der Vergangenheit zu wenig um die Jungunternehmen gekümmert», sagt Alain Conte, Mitglied der Geschäftsleitung der UBS Switzerland und verantwortlich für Unternehmens- und institutionelle Kunden.

Digitalisierung sei Dank

Stark vertreten ist UBS heute bereits, wenn es um die Grossen geht. Nach eigenen Angaben hat sie rund 90% der grössten zweihundert Unternehmen in der Schweiz als Kunden. Die Mehrheit der Pensionskassen führt zudem ein Konto bei der Bank.

Bisher hat sich für die Bank der Aufwand schlicht nicht gelohnt, den finanzknappen Jungunternehmen ein spezifisches Angebot zu machen. «Dank der Digitalisierung können wir jetzt auch gezielt kleine Firmen ansprechen», sagt Conte.

Denn zahlenmässig bilden die Kleinen die grösste Gruppe an Unternehmen in der Schweiz. Und wer weiss, ob nicht aus dem Start-up von heute das  kotierte Milliardenunternehmen von morgen wird. «Wir wollen mit unseren Kunden wachsen», sagt Conte.

Angebote von Dritten

UBS lockt die Start-ups nun mit einem Bankpaket namens Start Business. Darin enthalten sind ein Kapitaleinzahlungskonto sowie ein Firmenkonto, die im ersten Jahr gratis seien sollen. Zudem werden weitere Dienstleistungen von Partnern angeboten, unter anderem Beratungsleistungen zur Unternehmensgründung, Kurse zum Thema Geschäftsmodell oder Vergünstigungen für Co-Working-Arbeitsplätze.

Hinzu kommen digitale Zusatzangebote, wie der Anschluss an die Buchhaltungssoftware Bexio, den Zahlungsterminalanbieter Sumup, die Bezahl-App Twint sowie das klassische Angebot für Unternehmensfinanzierungen der Bank. «Weitere Angebote von Drittanbietern sollen in Zukunft dazukommen», sagt Conte.

Bei Privatkonten die Teuerste

Mit diesem Leistungsspektrum will sich UBS im Kampf um Start-up-Kunden durchsetzen. Denn längst haben andere Banken entsprechende Pakete lanciert. Laut dem Vergleichsdienst Moneyland bieten die Kantonalbanken aus Bern, Aargau, Freiburg und Zürich sowie Credit Suisse (CSGN 12.135 0.54%), PostFinance, Raiffeisen, Migros Bank, Bank Cler, Alternative Bank Schweiz und Valiant (VATN 106.6 0.38%) bereits Angebote speziell für Start-ups.

Die Migros Bank ist je nach Parameter die günstigste mit Jahresgebühren von gut 163 Fr., die Freiburger KB die teuerste mit gut 360 Fr. im Jahr. UBS, die bei Privatkontopaketen zu den teuersten Anbietern in der Schweiz zählt, will als Newcomerin bei den Start-ups jetzt mit einem Gratiskonto punkten.

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