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07:46 Uhr - 17.01.2020

Zehnder Group steigert sich

Der Gebäudetechniker überrascht mit erfreulichem Umsatzplus. Das noch kleine Segment China & Nordamerika wächst dynamisch.

Die Zehnder (ZEH 45.4 6.57%) Group hat sich 2019 etwas besser geschlagen als gedacht. Die Einnahmen wuchsen 7% auf 644 Mio. €, ­wobei auch Akquisitionen einen Beitrag leisteten. Aus eigener Kraft stieg der Umsatz 4%. Am Markt wurden gut 635 Mio. € erwartet. Die Aktien reagierten am Freitag mit einem Plus von 7% auf 45.65 Fr. und machten so ihre Verluste seit Jahresbeginn, ausgelöst durch Gewinnmitnahmen nach einem guten 2019, wett.

Das Heizkörpergeschäft, das in einem gesättigten Markt agiert, steigerte sich immerhin 2% (organisch 1%). Das Segment Lüftungen, mit den Produktlinien Wohnungslüftungen, Luftreinigungsgeräte und Wärmetauscher, wuchs im ­Berichtsjahr beachtliche 13% (7%). Mittlerweile stammen fast 50% (im Vorjahr 46%) der Einnahmen der Gruppe aus dem Lüftungssegment.

Dieser Trend dauert nun seit Jahren an und wird sich fortsetzen. Er entspricht den Marktverhältnissen und auch der Strategie der Gruppe, im Bereich ­Lüftungen die Marktposition durch Investitionen in die Markt- und die Produktentwicklung auszubauen. Im Geschäftsfeld Heizkörper sollen zumindest Marktanteile in den starken Marktpositionen (Badheizkörper und Mehrsäulenheizkörper) gewonnen werden.

Frankreich wie erwartet schwierig
Europa – regional mit 82% Umsatz­anteil am bedeutendsten – wuchs 5% ­(organisch 2%). Dies ist ausschliesslich dem Lüftungssegment zu verdanken, das Heizkörpergeschäft stagnierte, wobei ­besonders der Erlös für Heiz- und Kühldecken rückläufig war. Positiv zu er­wähnen sind das gut laufende Geschäft in Deutschland und der Umstand, dass in Grossbritannien die Brexit-Diskus­sionen weniger gebremst haben als befürchtet. Frankreich blieb erwartungs­gemäss schwierig. Ebenfalls rückläufig waren die Einnahmen in der Schweiz.

Das noch kleine Segment China und Nordamerika bereitet Freude, mit einem Umsatzplus von 18% (organisch +15%). In China entwickelt sich das dominante Lüftungsgeschäft dynamisch. In den USA hat das dort grössere Heiz­körpergeschäft kräftig expandiert.

Margenverbesserung ist zu erwarten
Zum Gewinn gab es keine Aussagen, auch nicht zu den Aussichten. Der vollständige Bericht wird am 26. Februar ­präsentiert. Der seit Anfang 2019 amtierende CEO Matthias Huenerwadel hat wichtige Weichen gestellt, was sich weiterhin positiv auswirken sollte. Effizienzsteigerung und Skaleneffekte dürften die Marge weiter verbessern.

FuW prognostiziert wie bisher einen Gewinn je Aktie von 2.75 Fr. für 2019 und 3.15 Fr. für 2020. Daraus ergibt sich ak­tuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 und 15, was nicht zu teuer ist. «Finanz und Wirtschaft» empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf, auch wenn die Stärke des Frankens zum Euro die Kursfantasie allenfalls etwas bremsen könnte.

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