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08:56 Uhr - 30.04.2015

Aevis verfolgt ehrgeizige Ziele

Die Privatklinik- und Luxushotelgruppe hat vergangenes Jahr weniger Gewinn erzielt. Trotzdem bleibt die Dividende unverändert.

Die Gesundheits- und Hotelgruppe Aevis (GSMN 45.75 0%) hat letztes Jahr den Umsatz stark gesteigert. Der Gewinn dagegen ist um rund ein Viertel eingebrochen. Der Umsatz legte 19,2% auf 542,4 Mio. Fr. zu. Diese Steigerung ist vor allem auf die Akquisition der Victoria-Jungfrau Collection mit ihren vier Luxushotels zurückzuführen. Der Gewinn ging von 8,7 Mio. im Vorjahr auf 6,1 Mio. Fr. zurück, als Folge von Sonderfaktoren wie höheren Abschreibungen und Amortisationen.

Tiefe Dividendenrendite

Mittelfristig will Aevis eine Ebitda-Marge von 20% erreichen. Davon ist die Gruppe mit einer Marge von 12,1% aber noch weit entfernt. Jährlich will sie die Ebitda-Marge um 1,5 bis 3% er­höhen. Dabei erwartet sie für das laufende Jahr einen Umsatz von 600 Mio. Fr. An der ­Dividende von 55 Rp. pro Titel wird festgehalten. Die Rendite von 1,2% ist nicht attraktiv.

Aevis steht auf drei Standbeinen: Privatkliniken, Luxushotels und Immobilien. Die vierzehn Kliniken der Tochter Genolier mit einem Umsatzanteil von 85% erzielten 2014 einen Erlös von 461, 2 Mio. Fr., 6,3% mehr als im Vorjahr. Die Ebitda-Marge betrug aber nur 7,5%. Zum Vergleich: Die Marge der Konkurrentin Hirslanden liegt über 20%. Aevis möchte zukaufen und mittelfristig 20 bis 25 Kliniken in der Schweiz betreiben.

Die Tochter Swiss Health Properties hält 28 Liegenschaften und generiert einen Mietertrag von 31,7 Mio. Fr. Das Portfolio weist einen geschätzten Marktwert von 685 Mio. Fr. aus.

Hotellerie unter Druck

Die Hotelgruppe Victoria-Jungfrau Collection konnte die Übernachtungen vergangenes Jahr 5,6% und den Umsatz 3,6% auf 74,7 Mio. Fr. steigern. Auch die Profitabilität wurde verbessert. Das Betriebsergebnis erhöhte sich auf 5,2 Mio. Fr., was aber unter dem Branchenstandard liegt, wie Aevis schreibt. Während das Flaggschiff Victoria-Jungfrau Grand Hotel in Interlaken gut vorankomme, ­befinde sich das Palace Luzern in einer schwierigen Situation, was auf das Ergebnis der Hoteldivision drücke. Dabei würde in Luzern die hohe Miete belasten. Derzeit werden keine Kaufpläne für Hotels gehegt. «Die erfolgreiche Repositionierung der Hotelgruppe wird Zeit und substanzielle Investitionen erfordern.»

Auf die Publikation des Ergebnisses reagierten die Aktien wenig. 82,5% der ­Titel befinden sich im Besitz der Aktionärsgruppe Hubert, Hubert-Reynard und Reybier. Die tiefe Marge von Genolier und die schwierige Situation der Schweizer Hotellerie wegen des starken Frankens ermutigen nicht zum Kauf der Aktien.

 

 

Die komplette Historie zu Aevis finden Sie hier.»

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